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Blumen für Erika Schneider


Autor: Carmen Schwind

Heroldsbach, Dienstag, 01. Oktober 2019

Die Vorsitzende des Aktiv-Kreises Senioren Heroldsbach tritt nach neun Jahren zurück. Künftig wird ein Vorstandsteam mit Pfarrer Klaus Weigand die Arbeit fortführen.
Pfarrer Klaus Weigand und Gundula Carlheim haben für Erika Schneider Blumen mitgebracht.  Fotos: Carmen Schwind


Eine Ära geht zu Ende: Nach neun Jahren trat Erika Schneider als Vorsitzende des "Aktiv-Kreises Senioren" in Heroldsbach von ihrem Amt zurück.

"Erika reißt eine große Lücke", sagt Gundula Carlheim, die zukünftig gemeinsam mit Pfarrer Klaus Weigand, Inge Dippacher, Gunda Mehl, Marianne Wilde und Klaus Wenkemann als Team den Verein leiten wird. "Heutzutage ist es schwieriger, einen Einzelnen zu finden, der die Führung übernimmt. Man hat ja gesehen, wie viel Erika alleine gemacht hat. Das war viel Arbeit", fährt Gundula Carlheim fort.

Um den Verein weiterführen zu können, fand sich nun ein Team, das gleichberechtigt agieren will. Bereits vor neun Jahren war eine Dreierspitze gewählt worden: Erika Schneider, Marianne Wiesmüller und Barbara Winkler. Damals hieß der Verein noch "Seniorenclub". Er konnte 2013 sein 30. Jubiläum feiern. 2012 verstarb Marianne Wiesmüller und der Verein wurde von Erika Schneider als Vorsitzender und Barbara Winkler als ihrer Stellvertreterin bis 2019 fortgeführt, wobei der Seniorenclub 2017 in "Aktiv-Kreis Senioren" umbenannt wurde.

Dass das Angebot des Vereins sehr gut angenommen wird, zeigt Schriftführerin Marianne Wilde auf. Durchschnittlich besuchen etwa 35 Senioren die Veranstaltungen. Alleine im vergangenen Jahr waren Vorträge und Übungen zu Themen wie Tastsinn, Religion, Anträge richtig stellen, Arzneimittel, Therapien im Alter, Sturzprophylaxe, Riechen und Schmecken, Zusammenleben der Generationen oder die Freuden im Alter angeboten worden. Neben Ausflügen trafen sich die älteren Herrschaften auch zum Beispiel zum Karpfenessen, zu Maiandachten oder Faschings-, Oster- und Weihnachtsfeiern.

10 000 Decken

Ottilie Messbacher leitet einen Kreis von Strickerinnen und konnte verkünden, dass gerade die zehntausendste Decke fertiggestellt wird. 1991 hatte sie den Kreis mit fünf Frauen begonnen, dann trafen sich 18, mittlerweile nur noch neun Frauen zum Stricken. In den Jahren wurden 800 Paar Socken und 480 Paar Babysocken gestrickt.

Damit die Veranstaltungen harmonisch verlaufen und sich alle wohlfühlen, nahmen sich Erika Schneider und ihr Küchenteam viel Zeit. Die ehemalige Vorsitzende bastelte oft auch kleine Geschenke passend zum Thema. Die Gäste freuten sich zum Beispiel über einen Glücksschmetterling aus einer Serviette und Pappe.

"Ja, das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Und man wird ja auch nicht jünger", meint Erika Schneider. Sie ist sichtlich gerührt, weil viele Senioren sie drücken und ihr zuflüstern, dass sie sie vermissen werden.

Erika Schneider wohnt seit einigen Jahren in Forchheim. Wegen ihrer Probleme mit den Augen darf sie nicht mehr Auto fahren. "Es ist schon anstrengend, wenn ich dann alles besorgt habe und mit Taschen beladen im Bus nach Heroldsbach fahre", erklärt die 78-Jährige und fasst zusammen: "Es war eine schöne Zeit. Wir sind hier wie eine große Familie. Aber irgendwann geht alles zu Ende, auch wenn es schön war."

Nachdem sie sich entschieden hatte, dass sie aufhören will, sprach sie viele Leute wegen der Nachfolge an. Doch niemand hatte genügend Zeit für den Vorsitz des Vereins. Bei einer Sitzung meinte dann Pfarrer Klaus Weigand, dass er mitmachen würde, wenn auch Gundula Carlheim dabei wäre und die Verantwortung auf ein Team verteilt werde.

"Denn es sollten keine Hauptamtlichen machen. Und ich bin auch viel unterwegs", erklärt der Pfarrer. So kam es nun auch. "Ich wünsche uns, dass wir zukünftig viel miteinander lachen. Ihr seid uns wichtig. Wenn wir zusammenhalten, wird das ganz toll", sagt Weigand nach der Wahl des neuen Vorstandsteams. Er bedankt sich bei Erika Schneider, aber auch bei Barbara Winkler und Resi Gügel, die ebenfalls aus dem Vorstand ausschieden.