Blitzer schrecken Wild ab
Autor: Rainer Glissnik
Wallenfels, Donnerstag, 24. Oktober 2019
"Multi-Wildschutzwarner" sind jetzt zwischen Schnappenhammer und Wolfersgrün im Einsatz.
Mehr als 75 000 Wildunfälle gab es im Jahr 2018 in Bayern. Besonders häufig kracht es im Herbst, vor allem nach der Zeitumstellung wird das Wild zu ungewohnter Zeit vom Berufsverkehr überrascht. Im Landkreis Kronach bemüht sich das Team "Wild und Straße" unter Leitung des "Motors" Klaus Riedel um eine Gefahrenabwehr an den aktuellen Wildunfallschwerpunkten.
Bei den Bundesstraßen ist schon viel geschehen, auch bei den Kreisstraßen: In Weißenbrunn mit Bürgermeister Egon Herrmann (SPD), in Teuschnitz mit Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) und jetzt auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Schnappenhammer und Wolfersgrün mit dem Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn (CSU).
Beispielhafte Einbindung
Ausdrücklich dankte Klaus Riedel dem Wallenfelser Bürgermeister für seine beispielhafte Einbindung von Wildwarnern an der ausgebauten Gemeindestraße. Auch der Forstbetrieb Rothenkirchen hat im vergangenen Jahr die Wildunfälle auf Basis einer Wildunfallanalyse die Kreisstraße von Rothenkirchen nach Buchbach mit dem Multi-Wildschutzwarner entschärft. Somit sind bereits an zehn Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen die Wildwarner entweder an der gesamten Strecke oder an Schwerpunkten installiert.
In Zusammenarbeit mit ADAC und dem Bayerischen Jagdverband wurde im Jahr 1990 ein Konzept entwickelt, um durch gezielte Maßnahmen, wie Wildwarnreflektoren und Duftzaun die Verkehrssicherheit auf den Straßen im Landkreis Kronach zu fördern.
Wesentliche Stütze ist die Polizei im Landkreis, die alle gemeldeten Wildunfälle genau lokalisiert und registriert. Aufgrund dieser Daten kann Projektkoordinator Klaus Riedel jedes Jahr neu erkennen, wo sich Wildunfallschwerpunkte herauskristallisieren. Das Projektteam mit verschiedenen Behörden und Jagdpächtern setzt sich jährlich mit den Erkenntnissen auseinander und beschließt konkrete Maßnahmen.
Klaus Riedel zeigte sich begeistert, dass die Bemühungen zur Verminderung von Wildunfällen im Landkreis Kronach inzwischen immer mehr zum Selbstläufer werden.
Im Landkreis Kronach wurden 2015 zahlreiche Wildunfallwarner auf dem Bauhof in Birkach getestet. Dazu kommen die Erfahrungen im praktischen Einsatz. Mittlerweile übernahm die Firma "Hagopur AG", die seit Beginn das Kronacher Projekt "Wild und Straße" auch mit den bewährten Duftstoffen begleitet, den Vertrieb des "Multi-Wildschutzwarners."