Blaue Klöße und Bastelarbeiten
Autor: Gerda Völk
Altenbanz, Montag, 27. August 2018
"Das Essen hat richtig gut geschmeckt", erklärt Jemy. Der Zehnjährige hat zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jeremy und weiteren Teilnehmern eine erlebnisreiche Woche im Zeltlager des Kreisjugendring...
"Das Essen hat richtig gut geschmeckt", erklärt Jemy. Der Zehnjährige hat zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jeremy und weiteren Teilnehmern eine erlebnisreiche Woche im Zeltlager des Kreisjugendrings Lichtenfels (KJR) auf einer Wiese nahe Altenbanz verbracht.
In diesem Jahr fand das Zeltlager unter dem Motto "Mittelalter" statt. Einer der Höhepunkte war ein Ritteressen, bei dem die Kinder mit den Fingern essen konnten. "Es hat sich jeder gefreut, dass er einmal essen durfte, wie er wollte. Ohne dass einer gesagt hat, nimm die Gabel in die linke Hand", erzählt Flo, einer von zwölf Betreuern. Es gab Hühnerkeulen mit Klößen. Klöße zählen zu den Leibspeisen in Franken, allerdings, wenn sie schön weiß sind. Die beim Ritteressen servierten waren mit Lebensmittelfarbe grün und blau eingefärbt. "Das fanden die Kinder super", erzählt Flo, der eigentlich Florian heißt.
Das obligatorische Lagerfeuer musste in diesem Jahr ausfallen. Zu groß wäre die Waldbrandgefahr gewesen. Dafür aber hatten sich die Betreuer etwas einfallen lassen und aus LED-Lichterketten eine Art Lagerfeuer gestaltet. Gemäß dem Motto "Mittelalter" stand auch der Besuch einer Burg auf dem Programm. Davon berichten Jemy und sein Zwillingsbruder Jeremy sowie die elfjährige Hanna begeistert und zeigen ihre Eintrittskarten.
Freiwillig zum Spüldienst
Den Kindern hat die Ferienwoche jedenfalls Spaß gemacht. Dabei hatten sie auch durchaus ihre Pflichten zu erfüllen, wie Jemy berichtet. Er hatte sich sogar freiwillig zum Spüldienst verpflichtet. Hanna hatte über ihr Pflichtpensum sogar dreimal freiwillig abgespült. Für diesen Extradienst gab es eine besondere Belohnung.
Jemy führt durch die kleine Zeltstadt. Er zeigt die Kiste mit den Spielen, führt ins Zelt mit den Waschgelegenheiten und bleibt schließlich an einer Wäscheleine mit vielen Briefumschlägen stehen. Hier befindet sich die "Fanpost", über die die Teilnehmer des Ferienlagers mit anderen in Kontakt treten konnten. Was sich in den mitunter prall gefüllten Briefumschlägen verbirgt, gehe niemanden etwas an, berichtet Jemy. Gab es denn etwas, was nicht so ganz toll war, lautet die Frage. "Ja, wir hatten eine Ameisenplage im Zelt", die Antwort.
In den 1980er Jahren waren es 60 bis 70 Kinder, die am Zeltlager des (KJR) teilnahmen. "Damals haben wir zwei Busse einsetzen müssen", erinnert sich Verwaltungskraft Uschi Sünkel, die gemeinsam mit Geschäftsführerin Nadine Rohowsky zum Elternabend gekommen ist. Doch das ist lange her. Heute macht sich auch hier der Geburtenrückgang bemerkbar. Für die zwölf Betreuer endet das Zeltlager erst tags darauf mit dem Abbau der Zelte. Gerda Völk