Biowärmeanlage verarbeitet Holzhackschnitzel für die Wärmeversorgung
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Ebern, Donnerstag, 22. August 2019
Der Klimawandel und damit der Umbau der Energiewirtschaft gehören zu den beherrschenden Themen unserer Tage. Nachhaltige Energie In Ebern haben die Stadt und die Gasversorgung Unterfranken GmbH (gasuf...
Der Klimawandel und damit der Umbau der Energiewirtschaft gehören zu den beherrschenden Themen unserer Tage.
Nachhaltige Energie
In Ebern haben die Stadt und die Gasversorgung Unterfranken GmbH (gasuf) bereits im Jahr 2010 die Biomassewärme Ebern GmbH gegründet - und im selben Jahr eine zentrale Hackschnitzelheizung mit Fernwärmenetz in Betrieb genommen. Seitdem hat die Anlage dem Klima laut einer Pressemitteilung der gasuf rund 3250 Tonnen CO2 erspart. "Für uns ist selbstverständlich, unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu leisten", sagt Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). Die Biomassewärmeanlage auf dem ehemaligen Kasernengelände im Frauengrund sei eine der konkreten Maßnahmen. In der Anlage werden fast ausschließlich Holzhackschnitzel eingesetzt, welche die Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge liefert. Somit stammt der nachwachsende Energieträger aus der näheren Region und auch die Wege der Wärme hin zu den Abnehmern sind kurz. Über das Wärmenetz werden zehn Kunden versorgt, die im ehemaligen Kasernenareal ihr Gewerbe angesiedelt haben.
Hohe Versorgungssicherheit
Die Klimafreundlichkeit der Biomassewärme aus Ebern ist jedoch nur einer ihrer Vorzüge. Als zweiten Punkt nennt der gasuf-Geschäftsführer Thomas Merker den sehr günstigen Preis. Unabhängige Experten haben für Hackschnitzelheizungen 13,3 Cent pro Kilowattstunde Wärme berechnet. In Ebern zahlen die Kunden - laut gasuf - bei ungünstigster Versorgungsstruktur lediglich 9,83 Cent, also weit weniger als den üblichen Marktpreis. Zugleich profitieren sie von einer hohen Versorgungssicherheit.
Zur Abdeckung der Spitzenlast ist ein mit Heizöl betriebener Heizkessel installiert. Die Kombination von ca. 12,5 Prozent Heizöl und 87,5 Prozent Holzhackschnitzel bei der Wärmeversorgung sei wirtschaftlich und ökologisch optimal, so Merker, der auf weitere Pluspunkte für den Kunden verweist: Der Wärmekunde braucht keinen Platz für einen eigenen Heizkessel oder die Lagerung von Brennstoffen, sondern nur sehr wenig für die Fernwärmeübergabestation. Er hat auch keine Wartungskosten für Heizung oder Kamin und muss sich nicht um die Beschaffung des Energieträgers kümmern. Insgesamt eine klare Win-Win-Situation, betont Hennemann: "Hoher Komfort für den Hauseigentümer und deutliche Entlastung des Klimas."
1964 gegründet
Die gasuf wurde 1964 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Würzburg. Sie liefert Erdgas in 73 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Würzburg, Miltenberg, Aschaffenburg, Main-Spessart, Bad Kissingen, Kitzingen, Haßberge, Schweinfurt und Darmstadt-Dieburg.
Zwei Erdgastankstellen
Rund 36 000 Kunden sind an ein Leitungsnetz von fast 1700 Kilometern angeschlossen. Die Erdgaskunden der gasuf werden jährlich mit rund 1050 Millionen kWh Gas versorgt. Neben Privathaushalten und Industriekunden beliefert die gasuf auch Wärme-Anlagen und betreibt zwei Erdgastankstellen in ihrem Versorgungsgebiet. red