Bio-Produkte und Regionales auf den Kinder-Tellern
Autor: Sabine Christofzik
Bamberg, Mittwoch, 11. November 2015
von unserem Redaktionsmitglied sabine christofzik Bamberg — Die Frage ist wichtig. Schließlich betrifft sie das Lieblingsessen. "Und wo werden die Pommes gemacht?". Die frittierte...
von unserem Redaktionsmitglied
sabine christofzik
Bamberg — Die Frage ist wichtig. Schließlich betrifft sie das Lieblingsessen. "Und wo werden die Pommes gemacht?". Die frittierten Kartoffelstäbchen sind jedoch nicht unbedingt Standard in einer Großküche, die sich auf die Belieferung von Kindertagesstätten spezialisiert hat. 19 Jungen und Mädchen hätten sich das etwas anders vorgestellt.
Erstklässler der Gangolfschule haben sich vor kurzem angesehen, wo ihr Mittagessen herkommt und wer es zubereitet. Sie lernten beim Hauswirtschaftsservice des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) in der Heiliggrabstraße die Räume und die Mitarbeiter kennen.
Mit einigen Gesichtern konnten sie schon etwas anfangen. Denen der jungen Leute, die die Mahlzeiten zum Schulhaus liefern. Elf Jugendliche ohne (abgeschlossene) Berufsausbildung sind beim Hauswirtschaftsservice tätig.
Sie arbeiten bis zu einem Jahr in der Küche und den Projekträumen, erhalten Beratung, Hilfestellung und Bewerbungstraining.
Bis zu 600 Portionen am Tag
Bis zu 600 Kinderportionen pro Tag (in Nicht-Ferienzeiten) kochen drei Hauswirtschafterinnen zusammen mit den 16- bis 25-Jährigen. Beliefert werden Kindergärten/-horte, eine Schule und die eigene heilpädagogische Tagesstätte.Der Hauswirtschaftsservice nimmt in diesem Schuljahr am Projekt "Unsere Zukunft isst Bio!Regional!" der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Oberfranken beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth und dem Kompetenzzentrum für Ernährung teil. Ziel ist, den Einsatz von regionalen und ökologisch erzeugten Produkten in der Schulverpflegung kostenneutral auszubauen.
Geschaut werden soll zunächst, welche Betriebe diese Produkte für Großküchen liefern können. Kartoffeln beispielsweise werden in großen Mengen schon geschält benötigt.
Dies sei in Oberfranken etwas schwieriger als in Südbayern, wo es mehr Bio-Anbieter gebe. Gebraucht würden EU-zertifizierte Bio-Produkte, erläutert Irene Hentschel von der Vernetzungsstelle. "Bis Spätsommer 2016 sollen die Strukturen aufgebaut sein".
Auch bisher schon habe die Küche des SKF-Hauswirtschaftsservice einiges von dem, was jetzt Projektziel ist, praktiziert, sagt Projektleiterin Sandra Reichardt. Neben dem Bezug von Lebensmitteln aus der Region werde beispielsweise viel vegetarisch gekocht, nicht nur am Donnerstag, dem "offiziellen" Veggie-Day.
Die Gangolf-Erstklässler ließen sich beim Besichtigungstermit Griesbrei mit Kirschen schmecken, gekocht aus Bio-Gries und der Milch einer Molkerei aus dem Landkreis.
Zuvor erfuhren sie vom Hauswirtschaftsservice-Team allerhand über die Dimensionen der Zutaten, mit denen gekocht wird und über die Hygienevorschriften in einer Großküche.