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Bildungsaufgaben stehen im Mittelpunkt


Autor: Pauline Lindner

, Sonntag, 08. Oktober 2017

Vor zehn Jahren startete der Verein "FOrsprung" eine erste Zukunftswerkstatt für die Bildung im Landkreis. Landrat Hermann Ulm (CSU) zog eine positive Bilan...


Vor zehn Jahren startete der Verein "FOrsprung" eine erste Zukunftswerkstatt für die Bildung im Landkreis. Landrat Hermann Ulm (CSU) zog eine positive Bilanz für das vergangene Jahrzehnt, denn lang ist die Liste des Erreichten. "Kein Talent darf verloren gehen", hatte man sich damals auf die Fahnen geschrieben, an Förderung der individuellen Leistungsfähigkeit und Teilhabegerechtigkeit ist viel auf den Weg gebracht worden.


Mehr Beteiligte einbinden

"Wir arbeiten viel zu viel nebeneinander her", war die Beobachtung von FOrsprung-Initiator Gerhard Koller. Er wehrt sich gegen eine Betrachtung von Bildungsaufgaben je nach Haushaltslage und rief auf nach Wegen zu suchen, noch mehr Beteiligte einzubinden. Falle die Schule in einem Ort weg, mutiere der zur Schlafgemeinde und das sei ein Weg nach unten.
Auch wenn Ulm auf einen Schluss seiner Rede der Art "Es gibt noch viel zu tun. Packen's wir an" verzichtet hatte, fanden die Arbeitskreise des Open-Space-Workshops unter der Moderation von Christoph Hartmann und Friederike Langolf schnell Themenbereiche zu beackern. Ulms These "Kooperation ist entscheidend, keine Verwaltungsgrenzen und keine Verteidigung des Status quo" fand sich wieder unter ganz verschiedenen Aspekten. Von zeitlicher Entzerrung des Schulalltags bis hin zu den Schulbusfahrplänen als ganz praktischer Ansatz spannte sich der Bogen bis zur Idee, dass das Schulhaus als dörflicher Mittelpunkt einen Bildungscampus für den ganzen Ort bilden könnte.


Häuser richtig nutzen

Und das sollte mehr bedeuten, als die Nutzung eines Gebäudes über den täglichen Schulbetrieb hinaus. Es beginnt mit dem Bewusstmachen, dass Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat die örtlichen Bildungsträger schlechthin sind und es deshalb auch zu ihren Aufgaben gehört, Impulse aus der Bevölkerung aufzugreifen. Damit es beispielsweise einen gemeinsamen Martinszug aller gibt. Dass ein Prozess des Zusammenwachsens von Kita bis zu den Senioren in Gang gesetzt und moderiert werden kann. Dass bereits bei der Planung eines Baugebiets ein Aspekt der Bildungs- und Schulbedarf neuer Mitbürger ist.
FOrsprung wird an vielen Punkten Netze knüpfen sollen und können. So kann es sich Vorsitzender Wolfgang Blos vorstellen, dass der Verein eine Art Pate für ein erstes Campus-Projekt in einer Gemeinde sein wird und als zweiten Schritt die Erfahrungen daraus anderen Orten zur Verfügung stellt.


Mittlerrolle gefordert

Eine ähnliche Mittlerrolle wird von FOrsprung gefordert, die breiten, im Lehrplan verankerten Möglichkeiten der Berufsfindung in den letzten Klassen der Mittelschule auf andere Schultypen zu übertragen. "Schnittstellen schaffen", war denn auch die Botschaft von Sponsorvertreter Ewald Maier.