Bilder sperren sich gegen schnelle Deutung
Autor: Michael Wunder
Kronach, Dienstag, 09. Oktober 2018
Die Ölgemälde des Künstlers Richard Vogl verführen durch ihre farbintensive wie auch nuancenreiche Malerei. Bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV) konnten sich d...
Die Ölgemälde des Künstlers Richard Vogl verführen durch ihre farbintensive wie auch nuancenreiche Malerei. Bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV) konnten sich die Besucher von den Werken des in der Oberpfalz geborenen Richard Vogl überzeugen. Er studierte in den 70er Jahren an der Akademie der Bildenden Kunst in München Malerei. Bei Professor Rudi Tröger war er Meisterschüler und arbeitet seit 1980 als freischaffender Maler.
Der mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnete Künstler lebt und arbeitet jetzt in Bernhardswald bei Regensburg und in München. Seine Werke besitzen eine große Anziehungskraft. Nichts an ihnen scheint abweisend, sie sind alle erfreulich sympathisch, sagte der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec.
Darüber gibt es über den farblichen Reiz hinaus in ihnen viel zu entdecken: Menschen, Tiere, ganze Landschaften oder Stillleben. Die Akteure in Richard Vogls Bildern sind sicherlich ein Wesenskern und ein Markenzeichen seiner Kunst. Die Figuren sind unprätentiös, von alltäglicher Erscheinung. Wie Karol J. Hurec bei der Vernissage sagte, wirkt das einfache Tun durch die Isolation im Bild zwar nachdrücklich, aber nicht metaphorisch.
Präzise und doch rätselhaft
Vogls Bilder wollen nicht mehr sein, als sie sind: Blitzlichter, die einen Moment einfangen, ohne ihn vollends auszuleuchten. Dabei sind sie figurativ und doch abstrakt, präzise und doch rätselhaft. Sie sperren sich gegen jede schnelle Deutung.
Das scheinbar Eindeutige wird mehrdeutig, wenn man es verstehen will und beginnt über das Dargestellte nachzudenken. Seine Figuren agieren im Bildraum auf einer begrenzten "Bühne" und verlassen nie eine reduzierte, klar geordnete Welt.
Richard Vogl geht nur selten mit einer vorgefassten Idee an die Arbeit, vielmehr gilt sein Augenmerk dem intuitiven Vorgang der Bildfindung selbst.