Bierbänke bald nicht mehr leer
Autor: Niklas Schmitt
LKR Erlangen-Höchstadt, Freitag, 15. Mai 2020
Ab Montag dürfen Außenbereiche der Gastronomie wieder geöffnet werden. Betreiber von Bierkellern können endlich in die Sommersaison starten. Wie bereiten sich die Wirte im Landkreis Erlangen-Höchstadt vor?
Niklas Schmitt Gemischte Gefühle hat Michael Hofmann vom Laufer Keller. "Einerseits freuen wir uns für unsere Gäste", sagt er. Hofmann weiß: "Die Leute wollen raus." Er macht sich aber auch Sorgen um ihre Gesundheit und die Auflagen, die er bekommen hat. Er sagt deutlich, dass er am Herrentag ganz bewusst nicht öffnet - aus Sicherheitsgründen. Erst am Samstag geht es los bei ihm.
Hofmann steckt noch in den Vorbereitungen. Den Stammtisch hat er schon halb gesperrt, einen anderen Tisch ganz. Es müssen noch Hinweisschilder gedruckt und aufgehängt werden, die Einbahnstraße zur Essensabholung eingerichtet und die Bierbänke mit ausreichend Abstand aufgestellt werden. "Ich habe den Vorteil, viel Platz zu haben", sagt Hofmann.
Die Hygienemaßnahmen sind streng: Auf dem Laufer Keller muss in Zukunft jeder etwa seinen Krug direkt auf die Spülmaschine stellen, damit der vom Personal nicht eigens angefasst werden muss und die Gefahr einer etwaigen Übertragung ausgeschlossen ist.
Konzept schon länger erarbeitet
Auf dem Waldkeller Utz geht es am Mittwoch wieder los - samstags, montags und dienstags ist ohnehin Ruhetag dort. "Wir haben schon vor zwei Wochen unser Konzept aufgestellt", sagt Simone Utz. Sie weiß, dass die Gäste sich etwas umstellen müssen, weil durch die Maßnahmen die übliche Kelleratmosphäre etwas eingeschränkt ist. Dennoch will sie dafür sorgen, dass sich die Gäste wohlfühlen.
Dazu dient eben ihr Hygienekonzept. Jeder Gast wird am Eingang in Empfang genommen und sein Name, der Tag und die Uhrzeit des Besuchs aufgeschrieben. Dann wird ihm ein Platz zugewiesen, an dem er auch bedient wird. Das heißt, sitzt man einmal und hat seine Maske abgenommen, bekommt man nur wenig von den Umständen mit, unter denen man sein Kellerbier oder die Brotzeit genießt.
"Im Freien ist die Gefahr sowieso sehr gering", sagt Utz, die zuversichtlich auf die kommende Kellersaison schaut. Sie zumindest habe getan, was sie könne, damit sich die Gäste wohlfühlen können.
Strenge Hygieneauflagen
"Gottseidank", sagt Ulrike Gumbrecht vom Restaurant Aischblick. Für sie kommen die Öffnungen viel zu spät. "Die Gastronomie ist einer der Berufszweige, die höchsten Hygieneauflagen hat", sagt sie. "Wir haben immer nah am Gast gearbeitet und es ist noch nie etwas passiert." Es wäre kein Problem gewesen, die Tische weit genug auseinander zu stellen, um den Mindestabstand für die Gäste und das Personal zu gewährleisten.