Bevölkerungsentwicklung in Coburg nimmt ungeahnt guten Verlauf
Autor: Martin Koch
Coburg, Freitag, 29. März 2019
Die Bevölkerungsentwicklung in Coburg nimmt einen wesentlich besseren Verlauf als vor ein paar Jahren noch vorhergesagt. "Seit 2014 steigt nicht nur die Zahl der Drei- bis Unter-Sechsjährigen, auch di...
Die Bevölkerungsentwicklung in Coburg nimmt einen wesentlich besseren Verlauf als vor ein paar Jahren noch vorhergesagt. "Seit 2014 steigt nicht nur die Zahl der Drei- bis Unter-Sechsjährigen, auch die Anzahl an Kindern unter drei Jahren nimmt seit 2012 zu", heißt es im "Bildungsbericht der Bildungsregion Coburg", den Tina Fötschenbeck bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfesenates der Stadt Coburg am Donnerstag vortrug.
Das Bevölkerungswachstum sei unter anderem auf die Geburtsjahrgänge der 1960er Jahre und der 1990er Jahre zurückzuführen. Die sogenannten Baby-Boomer seien jetzt die Großeltern. Außerdem verändere die Zuwanderung die Gesellschaft: Frauen bekämen tendenziell wieder mehr Kinder als vor zehn Jahren. Die Aufwärtsentwicklung werde voraussichtlich auch in den Jahren 2019 bis 2021 weitergehen. Dann könnte sich der Trend ab 2014 wieder umkehren. Fötschenbeck: "Die Bevölkerung im frühkindlichen Bereich kann sich von aktuell über 6000 Kindern auf rund 2400 verringern." Freilich bedingten solche Prognosen immer ein Restrisiko. Plötzliche Wanderungsbewegungen ließen sich schwer planen.
Ein paar Zahlen aus dem Bildungsbericht: In Bayern werden im Schnitt 27,4 Prozent der Kinder, die jünger als drei Jahre sind, außerhalb der Familie betreut, in der Stadt Coburg 38,9 Prozent und im Landkreis Coburg sogar 39,6 Prozent.
Um Wartezeiten besser handhaben zu können, gebe es in der Stadt Coburg eine Kita-Börse. In Bayern verweilen 95 Prozent aller betreuten Kinder pro Tag länger als sechs Betreuungsstunden in der Einrichtung.
90 Plätze in den Kitas fehlen
Rein rechnerisch kommen im Landkreis Coburg derzeit 1,77 Kinder unter drei Jahren auf einen Krippenplatz, 1,04 Kinder ab drei Jahren auf einen Regelplatz. In der Stadt Coburg sind die Vergleichszahlen 1,51 Kinder unter drei Jahren pro angebotenem Krippenplatz und 1,03 Kinder über drei pro Regelplatz.
Dabei räumten Förtschenbeck und der Coburger Jugendamtsleiter Reinhold Ehl freilich auch ein, dass es Übergänge zwischen den beiden Gebietskörperschaften gebe, zum Beispiel Kinder aus dem Landkreis, die eine Einrichtung in der Stadt besuchen.
Reinhold Ehl stellte fest, dass in Coburg derzeit etwa 90 Plätze in den Kindertageseinrichtungen fehlten. Der Mangel sollte bis 2021 ausgeglichen werden. Letzten Endes hatte er noch eine positive Aussage parat: "Coburg ist attraktiv zum Leben und Arbeiten."