Betrug und Einbrüche
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Schweinfurt, Samstag, 04. Februar 2017
33 Jahre jung ist der ungelernte Produktionshelfer. Seit seinem 13. Lebensjahr greift er zu Drogen - Cannabis, Amphetamin, auch Crytsal. Sein Vorstrafenregi...
33 Jahre jung ist der ungelernte Produktionshelfer. Seit seinem 13. Lebensjahr greift er zu Drogen - Cannabis, Amphetamin, auch Crytsal. Sein Vorstrafenregister ist beeindruckend lang - mit sehr vielen Diebstählen, Fahrten ohne Führerschein, aber auch Raub, schwerem Menschenhandel und ebensolchen Bandendiebstählen. Er war mehrfach in Haft, in diesem Zusammenhang auch auf Therapie - geholfen hat offenbar gar nichts. Seit Mitte Oktober letzten Jahres ist der 33-Jährige erneut in Untersuchungshaft. Am Dienstag stand er vor dem Schöffengericht wegen mehrfachen Betrugs, geglückten und erfolglosen Einbruchdiebstählen, sowie einer Nötigung gegenüber seiner damaligen Lebensgefährtin.
Kassiert und nicht geliefert
Im Januar 2016 verkaufte der Angeklagte über die Internetplattform ebay gleich zweimal einen Computer, den er nie im Besitz hatte, für 1250 und 1200 Euro. Er kassierte das Geld per Vorkasse, lieferte aber nicht und hatte es auch nicht vor. 675 Euro kassierte er auf diese Weise für einen Fernseher. Dasselbe versuchte er mit einer Spielekonsole, um 341 Euro zu erlösen, der potenzielle Kunde überlegte es sich aber anders und überwies kein Geld.Von Februar bis August brach der Mann zweimal in die Firma in Röthlein ein, in der er kurz davor noch beschäftigt war, sowie in ein Schweinfurter Café am Main und eine Tierarztpraxis, um Geld zu stehlen. Gesamte Beute: knapp 400 Euro. Die Einbruchschäden summierten sich auf weit über 3000 Euro. Mitte Juni klaute er in einem Supermarkt zwei Dosen "Reifen-dicht" (9,98 Euro), für sein Rad - und wurde erwischt.
Am 19. September letzten Jahres schließlich drohte er seiner damaligen Lebensgefährtin, die ihn nach handgreiflichem Streit aus ihrer Wohnung werfen wollte, er werde Drogen in ihrer Wohnung verstecken, sollte sie - wie angedroht - die Polizei rufen. Die Frau stand wegen Drogenkonsums unter Bewährung. Das war eine glatte Nötigung. Bis auf diesen Punkt räumte der 33-Jährige alles ein.
Sein Motiv: Geld beschaffen für die Drogen. Die sachverständige Psychiaterin sagte, trotz seines Drogenkonsums sei der Angeklagte voll schuldfähig. Der Staatsanwalt beantragte dreieinhalb Jahre Haft, der Verteidiger hielt maximal zweieinhalb Jahre für ausreichend. Drei Jahre hinter Gittern befand das Gericht als angemessene Strafe. fan