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Besucherin aus Uggiate Trevano findet Gefallen an Franken


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Dienstag, 10. Sept. 2019

"Schön war es in Adelsdorf!" Etwas wehmütig, aber auch zufrieden verabschiedete sich die 18-jährige Alessia Micieli aus Uggiate Trevano vor kurzem von ihrer Gastfamilie. Eine Woche verbrachte sie in A...
Im Adelsdorfer Schloss zeigten Kinder Alessia (3. v. r.) alte Märchenbücher. Foto: Blum


"Schön war es in Adelsdorf!" Etwas wehmütig, aber auch zufrieden verabschiedete sich die 18-jährige Alessia Micieli aus Uggiate Trevano vor kurzem von ihrer Gastfamilie. Eine Woche verbrachte sie in Adelsdorf und voller neuer und guter Eindrücke kehrte sie aus der Partnergemeinde in ihre Heimat zurück.

Für Alessia ist es nicht das erste Mal, dass sie ein fremdes Land und eine fremde Kultur kennenlernt. Nach fünf Jahren Grundschule, drei Jahren Mittelschule und drei Jahren Realgymnasium zog es sie für ein Jahr nach Amerika. In Boston besuchte sie die Highschool und machte dort erste Erfahrungen im Ausland ohne besondere Englischkenntnisse. Da sie in einer Familie wohnte und niemanden zum Plaudern in ihrer Muttersprache hatte, lernte sie schnell. Dies genügte ihr jedoch nicht. Das folgende Jahr ging sie nach England, genauer nach Bath im Westen Englands auf die Bath Academy, und schloss das Jahr mit dem A-Level in Chemie, Biologie und Mathematik ab.

Das Ziel der jungen Uggiateserin ist es, Ärztin zu werden. Für Oktober dieses Jahres hat sie sich an der Universität in Mailand für das Fach Medizin eingeschrieben. Ihr Vater ist Allgemeinarzt und Internist und betreibt seine Praxis in der Nähe von Uggiate Trevano. Aber Alessia möchte nicht nur Landärztin werden. Ihr Ziel ist der Facharzt für Chirurgie.

Vor zwei Monaten kam sie erst aus England zurück nach Hause. Da sie Sprachen liebt, wollte sie jetzt auch noch Deutsch lernen und deutsche Gewohnheiten und die deutsche Kultur kennenlernen. "Ich war vor zwei Jahren schon einmal zum Weihnachtsmarkt hier bei euch in Adelsdorf. Das hat mir sehr gut gefallen", erzählte sie. Erst vor kurzem hatte sie bei der neuen Uggiateser Bürgermeisterin Rita Lambrughi nachgefragt, ob sie ihr bei der Suche nach einer Adelsdorfer Familie behilflich sein könne. Diese fand eine Familie, bei der sich Alessia sehr wohlfühlte. "Jeden Tag lernte ich mit meiner Gastmutter Deutsch", erzählt sie. "Ich wollte Land und Leute kennenlernen und ich finde, dass die Menschen hier sehr gastfreundlich und sympathisch sind. Ich wurde sehr gut aufgenommen." Im Selbststudium hatte sie bereits eifrig mit dem Deutschlernen angefangen. "Nur wenn die Leute stark Dialekt sprechen, dann steige ich aus", erklärt sie.

Die fränkische Landschaft ist sehr schön, halt ganz anders als die in der Lombardei. Die Fachwerkhäuser gefallen ihr und das fränkische Bier, das auf den Kellern ausgeschenkt wird, schmeckt ihr gut. Besonders beeindruckt war sie von den Märchenkindern im Schlosspark. Sie bewunderte das Schloss. Durch die Adelsdorfer Schule wurde sie auch geführt. Hier war sie besonders vom Schwimmbad begeistert. "Eure Schule ist größer und schöner als bei uns die Schulen", schwärmte sie. "Zum Weihnachtsmarkt komme ich bestimmt wieder!" jb