Besinnliche Momente mit modernen Komponisten in der St. Georgskirche
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 31. August 2015
von unserer Mitarbeiterin Johanna Blum
Höchstadt — Gabriel Konjaev, Wolfgang Först, Katharina Heilmann und Reinhard Döring sorgten inmitten des Altstadtfest-Trubels für Momente der Ruhe und Besinnlichkeit in der kühlen St. Georgskirche in Höchstadt. Seit dem Jahr 1997 hat dieses Orgelkonzert am Altstadtfestsonntag um 17 Uhr einen festen Platz.
Diesmal hatte es noch eine besondere Bedeutung: Es war ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk des Höchstadter Organistenteams für Dekan Kilian Kemmer.
Von Bach bis Eben
Deshalb begrüßte Wolfgang Först im Namen aller Organisten sowohl den Dekan und seinen hohen Gast Kardinal Brandmüller aus Rom, der zurzeit eine Reha in Erlangen absolviert, als auch das zahlreich erschienene Publikum.
"Das von uns zusammengestellte Programm - von Bach (1685-1750) bis Petr Eben (1929-2007) - ist ein Sinnbild dafür, dass die Kirche auf der Tradition steht, aber für Gegenwart und Zukunft aufgeschlossen ist", so Först. Die Organisten hatten - außer Johann Sebastian Bach - nur moderne und gegenwärtige Komponisten ausgewählt.
Weise-Orgel erklang
Gespielt wurde an der 53 Jahre alten Weise-Orgel aus Plattling und Gabriel Konjaev begann das Konzert mit Präludium und Fuge in a-Moll von Johanna Sebastian Bach und beendete den musikalischen Spätnachmittag mit dem "Moto ostinato" aus der Sonntagsmusik von Petr Eben, einem zeitgenössischen Werk. Reinhard Döring brachte mit einem "Tango a modo bossanova" von Guy Bovet Schwung in das Gotteshaus. Dies war ein Gruß an den Organistenkollegen Bernhard Schöfer, der zur Zeit in Südamerika weilt.
Auch Johannes Först ist im Moment in Holland und Reinhard Mattes grüßte aus Italien. Sie hätten gerne beim Geburtstagsgeschenk für ihren Dekan mitgewirkt. Spannend und sehr gut zu hören war auch die "Toccata in C", eine Komposition von Wolfgang Först, nach einer Idee von Louis Lefébure-Wély. Katharina Heilmann, die jüngste des Organistenkleeblatts, ließ ein "Nun danket alle Gott" von Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) erklingen - ein majestätisches Stück und wer genau hinhörte, erkannte auch die Themenmelodie. Ein "Andantino für Orgel" von César Franck (1822-1890), vorgetragen von Wolfgang Först und "Litanies" von Jehan Alain (1911-1940) mit Reinhard Döring an der Orgel, rundeten das eindrucksvolle Programm ab.
Ansprechende Musik
Rudolf Kießling aus Höchstadt, gebürtiger Adelsdorfer, seit 50 Jahren einer der
engagierten Organisten in Adelsdorf, schwärmte von der ansprechenden Musik. "Ich kannte bis auf Bach keines der Werke, aber die modernen Stücke sind wundervoll ins Ohr gegangen. Sie wurden virtuos gespielt und alle Organisten verdienen großes Lob!"So erhielt auch das Organistenteam am Ende von den mehr als 100 Besuchern begeisterten Applaus.
Kemmer bedankte sich für den bunten Blumenstrauß, "der gewürzt ist mit euren verschiedenen Talenten", aber auch für den treuen Dienst seiner Organisten im Alltag. "Kirchenmusik ist das Medium, um Gott nahe zu kommen", erklärte er. Auch über ein weiteres Geschenk freute er sich - eine Kantate zur Ehre der Heiligen Hildegard, von dem Musikpädagogen Rüdiger Kaufmann komponiert. "Sicher wird sie in nächster Zukunft aufgeführt." Stolz präsentierte er noch einen Scheck über 5300 Euro, der für Nepal bestimmt ist und bereits an die Caritas überwiesen wurde.
Die Spenden des Altstadtfest-Konzertes sind für die anstehende Kirchensanierung gedacht.