Berufsschulen mit kräftigem Schülerzuwachs
Autor: Martin Koch
Coburg, Mittwoch, 18. Januar 2017
Die berufliche Bildung ist wieder im Kommen. Das stellte Tina Lehmann vom Amt für Schulen, Kultur und Bildung auf der Sitzung des Kultur- und Schulsenates f...
Die berufliche Bildung ist wieder im Kommen. Das stellte Tina Lehmann vom Amt für Schulen, Kultur und Bildung auf der Sitzung des Kultur- und Schulsenates fest. So seien zum Schuljahr 2016/2017 an den beiden Coburger Berufsschulen 1023 neue Auszubildende gezählt worden, 824 Lehrlinge seien es ein Jahr zuvor gewesen.
Auch bei den Übertritten zwischen Mittelschule, Realschule oder Gymnasium zeichnet sich ein leichter Trend weg vom optionalen Hochschulstudium ab. "Es wollen nicht mehr alle Eltern ihre Kinder mit Gewalt auf dem Gymnasium durchboxen", stellte dazu Stadträtin Martina Benzel-Weyh (Bündnis 90/Die Grünen) fest.
Mit Spannung schauten die Senatsmitglieder bei der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes auf die Zahlen der kleinen Coburger Grundschulen. Die wohl kleinste ist die Schule in Creidlitz mit zwei Kombiklassen (Flexklassen), in denen die Schüler des ersten und zweiten Jahrgangs (23 Buben und Mädchen) sowie des dritten und vierten Jahrgangs (22 Schüler/innen) zusammengefasst sind. Laut Coburger Meldestatistik sind in Creidlitz in diesem Jahr 19 Abc-Schützen zu erwarten. Jeweils 16 Erstklässler werden für die beiden Folgejahre 2018 und 2019 prognostiziert.
Etwas heikler ist die Lage in Scheuerfeld. Organisatorisch ist die örtliche Schule lediglich eine Zweigstelle der Melchior-Franck-Schule. Die Scheuerfelder Eltern möchten immer gerne, dass ihre Grundschüler die Schule im Ort besuchen. In diesem Jahr könnte das für die Abc-Schützen durchaus hinhauen; da rechnet das Schulamt mit 16 Kindern in einer ersten Klasse in Scheuerfeld. 2018 verheißen die Zahlen aber nur noch zwölf potenzielle Erstklässler und 2019 gar nur acht. Aber das sind nur Prognosen. Wanderungsbewegungen könnten durchaus noch zu Veränderung führen.
309 Abc-Schützen
Insgesamt sollten planmäßig in Coburg in diesem Herbst 309 Abc-Schützen eingeschult werden, 316 in 2018 aber nur 272 im Herbst 2019. 2021 sollten es dann aber wieder 332 Abc-Schützen sein. Das wären dann die Kinder, die zwischen Oktober 2014 und September 2015 auf die Welt gekommen sind.Ein Erfolgsmodell ist eigentlich die Fachschule für Maschinenbautechnik. Die hat zwar nur 40 Schüler in zwei Klassen. Das liege aber nicht am Desinteresse der Jugendlichen. Es gebe halt nur zwei Klassen mit Platz für 40 Schüler, bedauerte Lehmann.
Auch die Stadtkapelle war Thema im Senat: Zdenek Fiala gibt nach sieben Jahren die Leitung der Stadtkapelle Coburg aus privaten Gründen auf. Die Suche nach einem Nachfolger läuft, war aber bislang noch nicht von Erfolg gekrönt. Nicht immer hat das Wetter der Stadtkapelle zur Seite gestanden, bedauerte Fiala. Aber sonst zog er eine positive Bilanz. Gerne spiele die Stadtkapelle auch im Ernst-Faber-Haus und im Klinikum. Der Auftritt im Klinikum an Heiligabend habe aber zuletzt ausfallen müssen. Angeblich sei die Stadtkapelle zu laut. Dem Minenspiel von Oberbürgermeister Norbert Tessmer war aber zu entnehmen, dass er mit dieser Argumentation wohl nicht einverstanden ist.
Im Stadtarchiv in der Steingasse wird es eng, deutete dessen Leiter Michael Tröbs an. "Die Raumsituation ist prekär", fügte Verwaltungsrat Klaus Anderlik vom Amt für Schulen, Kultur und Bildung hinzu. Ein Archivraum im Keller musste gar wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit geräumt werden. Neuen Platzbedarf gebe es auch wegen der Übernahme der Standesämter der Gemeinden Großheirath und Lautertal.
Es gibt aber auch Grund zur Freude. Der Nachlass des Fotografen Emil Plat mit historischen Aufnahmen sei mittlerweile auf 3000 Glasplatten angewachsen. "Und es ist immer noch keine Ende abzusehen", so Tröbs. Neue-Presse-Redakteur Norbert Klüglein habe dem Stadtarchive einige tausend Bilder überlassen, ebenso der langjährige Tageblatt-Fotograf Klaus Wöhner. 7200 Meter lang sei der aktuelle Bestand des Stadtarchivs.