Bergfreunde verwöhnten Neustadts Senioren in bewährter Weise auf dem Muppberg
Autor: Manja von Nida
Neustadt bei Coburg, Dienstag, 26. Juli 2016
Einmal im Jahr verwöhnen die Bergfreunde (BF) 70 Neustadts Senioren mit einem gemütlichen Seniorennachmittag auf dem Muppberg, und das seit 41 Jahren. Die t...
Einmal im Jahr verwöhnen die Bergfreunde (BF) 70 Neustadts Senioren mit einem gemütlichen Seniorennachmittag auf dem Muppberg, und das seit 41 Jahren. Die traditionelle "Seniorenauffahrt" wurde eigens von den BF ins Leben gerufen, sagte Vorsitzender Rainer Göbel. "Wir möchten damit der älter gewordenen Herrschaft, die nicht mehr gut zu Fuß ist, einfach einen schönen Nachmittag dort oben auf ihrem Muppberg ermöglichen. Viele können ja gar nicht mehr dort hochlaufen. Viele sind seit ihrer Jugend gar nicht mehr hochgekommen. Aber alle lieben ihren Muppberg und haben ihn immer im Herzen, den sie halt aus der Kinderzeit und Jugendzeit so gut kennen."
Hauptsächlich hegen und pflegen die BF den Berg. Sie schauen nach dem Rechten, geben Missstände weiter, bessern aus oder veranlassen es, schauen, dass die Wanderwege keine Gefahren darstellen und kümmern sich halt auch um Senioren.
"Unsere Mitglieder sind doch seit Gründung der BF 1970 mit uns älter geworden", kennt Göbel die Altersstruktur des rund 140 Mitglieder zählenden Vereins. Und irgendwann käme man dann den Berg nicht mehr hoch, wenn man älter und die Knochen brüchiger geworden seien. Allerdings sei dieser Seniorennachmittag nicht nur für Mitglieder, vielmehr für alle Senioren in Neustadt, betonte Göbel. Ein kostenloser Fahrdienst, von Malermeister Rupp und den ASB-Damen ehrenamtlich übernommen, lässt die Seniorenauffahrt zum wahren Luxus für Senioren werden.
Zauber in der Hütte
"Für dieses Engagement kann man gar nicht genug danken. Es tut gut, dass es Menschen gibt, die so selbstverständlich ihre Hilfsbereitschaft anbieten und das schon so viele Jahre", dankte Göbel.
Bei Kaffee und Kuchen und schöner Akkordeonmusik mit Musiker Werner wurde den älteren Herrschaften eine herrliche Hüttenzauber-Atmosphäre in der Arnoldhütte geboten. Die Gäste waren begeistert. Endlich wieder in Gesellschaft ihrer Generation auf der Schutzhütte zu verweilen und miteinander zu plaudern, das weckte so viele Erinnerungen an frühere Zeiten. Rainer Göbel wünschte zu Beginn allen fröhliche und vergnügliche Stunden in dieser heiteren Runde. "Es sind wieder einige 80-Jährige dabei und dieser Jahrgang wird jedes Jahr von uns immer gewürdigt", schmunzelte Göbel. Erika Volk, Hildegard Hager und Irmgard Bosecker freuten sich über einen schönen Blumenstrauß und Günther Gertloff, Dieter Braun und Günther Eschrich über eine Flasche eines edlen Tropfens. Mögen sie alle bei guter Gesundheit bleiben, wünschte der Vorsitzende.
"Der Muppberg mit seiner Schutzhütte ist für mich oder für uns alle wahrscheinlich das Wahrzeichen Neustadts. Es ist immer wieder schön, den Berg jeden Tag zu sehen, weil er einfach etwas Wunderschönes ist", sprach Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) allen aus der Seele und überreichte an den Vorsitzenden sein kleines Gastgeschenk: einen flachen Umschlag. "Ich weiß, wie anstrengend das Hochlaufen dort ist. Umso schöner finde ich es, dass die Bergfreude ihnen das alles hier ermöglichen. Und dann noch was: Wenn Sie mal unterm Jahr das Bedürfnis haben, hier hochzukommen: es gibt den Muppberg-Express, der vom Rathaus aus wegfährt. Man kann also auch so vernünftig hochkommen und wieder runter."
Busreise als Hauptgewinn
Die BF verwöhnten die Seniorengesellschaft nicht nur mit Kaffee und Kuchen, Vergnügungswartin Ruth Hollerith überraschte die Gäste immer wieder mit kleinen Geschenken. Neustadts Sponsoren zeigten sich dabei sehr spendabel, als die Vergnügungswartin um kleine Präsente für den Seniorennachmittag bat. Neben Gutscheinen gab es als Hauptgewinn eine Bustagesreise. Nächstes Jahr wollen sich dann alle hier oben wiedersehen. Hildegard Hager erinnerte sich: "Seit Kindheitstagen war ich immer auf die Schutzhütte gekommen. Da ging es bei Wind und Wetter mit Kindern, Eltern und Großeltern rauf auf den Muppberg, zu Fuß, da hatte es keine Autos gegeben. Vom Aussichtsturm waren wir mit dem Schlitten bis zum Marktplatz gerodelt, war das schön." Und Werner Uebelhack fügte hinzu: "Der Muppberg ist für uns ein Stück Heimat und da kommt man immer wieder her. Ein neues Knie und wir marschieren wieder wie in früheren Jahren nach oben."