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Beleidigt und zugeschlagen: 19-Jähriger kam dennoch mit "blauem Auge" davon


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Donnerstag, 27. Sept. 2018

Noch einmal mit einem blauen Auge davon kam ein 19-jähriger Kulmbacher, der sich wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung vor dem Jugendgericht verantworten musste. Grund hierfür war jedoc...


Noch einmal mit einem blauen Auge davon kam ein 19-jähriger Kulmbacher, der sich wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung vor dem Jugendgericht verantworten musste. Grund hierfür war jedoch nur, dass der junge Mann im November erneut vor Gericht erscheinen muss und bei der Staatsanwaltschaft noch eine weitere Anklageschrift gegen ihn auf dem Tisch liegt. Der Ausgang dieser Strafverfahren soll abgewartet werden.

Das Jugendgericht unter Vorsitz von Christoph Berner sah sogar darüber hinweg, dass der 19-Jährige die Vorladung zur Verhandlung verlegt hatte und von einer Polizeistreife abgeholt und vorgeführt werden musste.

Die Staatsanwaltschaft legte dem Kulmbacher zur Last, am 17. Dezember 2017 um 0.45 Uhr in dem Schnellimbiss-Restaurant in der Oberen Stadt ohne ersichtlichen Grund einem Gast Schimpfwörter an den Kopf geworfen zu haben.

Mit der Faust ins Gesicht

Vor dem Lokal soll der 19-Jährige Kulmbacher dem Geschädigten mit der Faust ins Gesicht geschlagen und eine seiner drei Begleiterinnen unflätig beleidigt und ebenfalls vermöbelt haben.

Zwar rannten die Geschädigten davon, doch der Beschuldigte folgte ihnen und schlug auf dem Marktplatz erneut auf die Frau ein.

Der 19-Jährige schilderte den Vorfall ganz anders. So habe er den Gast im Lokal nur mit der Hand zurückgeschoben, weil dieser ihm gegenüber eine drohende Haltung eingenommen habe. Der Begleiterin habe er nur auf die Hand geschlagen, weil sie ihm dreimal an den Hals gefasst habe.

Der Geschädigte blieb im Zeugenstand bei der Schilderung der Vorfälle. Er räumte jedoch die eine oder andere Erinnerungslücke ein, die er auf ein Schädel-Hirn-Trauma zurückführte, das er vor nicht allzu langer einiger Zeit bei einer Schlägerei erlitten habe.

Er räumte auch ein, dass es ihm wegen dieser schweren Verletzung mitunter schwer falle, klar zu denken. Der Geschädigte gab an, keine Schmerzen davongetragen zu haben. Anders als seine 26-jährige Begleiterin, die eine Woche krankgeschrieben war und auch das Klinikum aufsuchen musste.

Stefan Fürst von der Jugendgerichtshilfe berichtete, dass der Angeklagte mit seinem Bewährungshelfer sehr gut zusammenarbeite.

Richter Christoph Berner machte dem Angeklagten am Ende deutlich: "Wenn jetzt noch was kommt, dann rettet Sie niemand mehr."