Druckartikel: Beim schnellen Internet ist Igensdorf "bald mancher Stadt voraus"

Beim schnellen Internet ist Igensdorf "bald mancher Stadt voraus"


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Donnerstag, 27. Oktober 2016

Zu den kleinen Gemeinden zählt Igensdorf nicht mehr, zählt sie doch inzwischen 5100 Einwohner und nimmt damit im Landkreis den sechsten Platz ein, wie Bürge...
Bürgermeister Wolfgang Rast (r.) in der Bürgerversammlung Foto: map


Zu den kleinen Gemeinden zählt Igensdorf nicht mehr, zählt sie doch inzwischen 5100 Einwohner und nimmt damit im Landkreis den sechsten Platz ein, wie Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) bei der Bürgerversammlung im Gasthof Goldener Stern in Igensdorf informierte.
Von Bedeutung sei auch der Breitbandausbau. Der erste Teil wird zum 18. Dezember abgeschlossen sein. Dachstadt, Letten, Etlaswind und Pettensiedel werden im Nachtrag profitieren, und wenn das abgeschlossen ist, werden Affalterbach, der letzte "Schnörpfel" in Etlaswind und Oberrüsselbach angeschlossen. Wobei Oberrüsselbach die erste Gemeinde mit Glasfaser sein wird. Die Telekom müsste dort erst Verteiler setzen, das käme so teuer, dass gleich Glasfaser eingesetzt wird. Dann wird noch in Stöckach nachgerüstet. Doch um diesen Ausbau kümmert sich die Telekom selbst.
98 Prozent haben dann den Anschluss an VDSL. "Wir sind damit mancher Stadt voraus", meinte Rast, bevor eine Bürgerin sich näher über ein Schreiben von der Gemeinde hinsichtlich Glasfaser erkundigte. Es gibt ein Programm, in der jeder für sich selbst in von der Telekom ausgebauten Gebieten Glasfaser beantragen könne. Die Telekom mache dann für 100 Euro einen Kostenvoranschlag. Wenn sich mehrere Bürger beteiligen, käme es billiger, meinte Rast. Das Rathaus werde das prüfen lassen. Der Schwerpunkt der Gemeinde liege aber bei den Kindern. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", freute sich der Bürgermeister. Denn in Igensdorf bekomme jedes Kind einen Krippenplatz.
Gerüchte, dass die Walkersbrunner Kinder künftig wieder nach Gräfenberg zur Schule gehen, dementierte Rast mit einem "ganz so einfach ist es nicht". Dazu müsse Gräfenberg einen Antrag auf Änderung des Schulsprengels stellen. Persönlich könne Rast Bürgermeister Hans Jürgen Nekollas (SPD) Gründe nachvollziehen. Als Bürgermeister und Vorstand des Schulverbands habe er aber kein Verständnis. Keine alten Wunden aufreißen, mahnte der Igensdorfer Bürgermeister und erinnerte daran, wie mit Walkersbrunn bei der Gebietsreform umgesprungen wurde.


Lob für die Musikschule

Wo sind noch Kinder untergebracht und werden gebildet und gefördert? In der Sing- und Musikschule. Ein Musical werden die Schüler im nächsten Jahr wieder aufführen. Das hebt sich von den Musicals anderer ab. "Hier kommt die Musik nicht vom Band. Die Musik kommt von den Instrumenten. Die Kinder machen ihre Musik selbst", betonte Rast stolz und lobte die Arbeit der Schüler und Lehrer.
Defizitär arbeitete auch die Marktbücherei. Ein Öffnungstag wurde deshalb gestrichen. "Im Leistungsvergleich der bayerischen Bibliotheken belegen wir den achten Platz in ganz Bayern, den ersten Platz in Oberfranken", freute sich der Bürgermeister dennoch.
An einem europaweit gefördertem Projekt teilzunehmen, interessierte den Freundeskreis St. Martin la Plaine und deren französischer Freundeskreis. Anlass für diese Gedanken ist die 25-Jahr-Feier der Partnerschaft. Doch um Gelder aus dem europäischen Fördertopf zu erhalten, reicht die Teilnahme zweier Gemeinden nicht mehr.
Deshalb entschloss man sich, über den Kontakt eines anderen Mitglieds, Rumänien fürs Projekt zu gewinnen. Wie sieht die Kinderbetreuung in jedem teilnehmenden Land aus - dieser Vergleich ist das Thema des Projekts.
Ein großes Kinder- und Familienfest an Himmelfahrt nächsten Jahres ist deshalb für die Feier und passend zum Projekt geplant. Was würde dazu benötigt? Eine Boulebahn, war einer der Gedanken. Ein Spiel für die Familie, eine Bank und einen Tisch in der Nähe, um das Glas Rotwein, wie es die Franzosen lieben, abstellen zu können.