Bei der Diakonie ging eine Ära zu Ende

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Abschied aus der Diakonie Coburg nach über vier Jahrzenten (von links): Franz K. Schön, Dekan Stefan Kirchberger, Lisa Kober, Sozialamtsleiter Holger Dietz, Sonja Vettermann, Thomas Nowak und Abteilungsleiter Ulrich von Brockdorff Foto: Martin Rebhan
Abschied aus der Diakonie Coburg nach über vier Jahrzenten (von links): Franz K. Schön, Dekan Stefan Kirchberger, Lisa Kober, Sozialamtsleiter Holger Dietz, Sonja Vettermann, Thomas Nowak und Abteilungsleiter Ulrich von Brockdorff Foto: Martin Rebhan

Eine Ära ging jüngst in der Diakonie Coburg zu Ende. Mit Sonja Vettermann wechselt nicht nur die Leiterin der ambulanten Pflege in den oft zitierten "wohl verdienten Ruhestand", die Diakonie musste si...

Eine Ära ging jüngst in der Diakonie Coburg zu Ende. Mit Sonja Vettermann wechselt nicht nur die Leiterin der ambulanten Pflege in den oft zitierten "wohl verdienten Ruhestand", die Diakonie musste sich auch von einer engagierten Mitarbeiterin verabschieden, für die 43 Jahre lang Beruf Berufung war.

Ganz so einfach wollte man Sonja Vettermann doch nicht gehen lassen. In einer Feierstunde wurden die Verdienste gewürdigt, die sich Sonja Vettermann um die Menschen erworben hat. Vorsitzender Frank K. Schön hob in seiner Laudatio besonders die Vielseitigkeit der "Neu-Ruheständlerin" hervor. "Interessiert nach allen Seiten, offen für Herausforderungen und gute Ideen, still und zuverlässig, wenn alles so funktioniert hat, wie sie es sich vorgestellt hat, und von unglaublicher Hartnäckigkeit und beinahe schonungsloser Penetranz, wenn sie der Meinung war, sie müsste noch ein bisschen mehr für die Menschen herausholen, mit denen sie zusammengearbeitet hat", fasste Schön die Merkmale von Sonja Vettermann zusammen. Besonders unterstrich der Vorsitzende, dass es ihr gelungen sei, ein Netzwerk zu knüpfen und am Leben zu erhalten, in dem Menschen mit Behinderung Sicherheit gewinnen konnten, ohne eingeengt zu sein. Franz K. Schön erinnerte daran, dass es zu der Zeit, als Sonja Vettermann ihren Dienst bei der Diakonie antrat, in Deutschland undenkbar war, dass Menschen mit Behinderung alleine, selbst für sich verantwortlich ohne Aufsicht und Fürsorge, leben können.

Diakonie als Vorreiter

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Es war die Diakonie Coburg, die nach Worten von Franz K. Schön eine der ersten Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung am 1. Januar 1990 ins Leben rief. "Und Sonja Vettermann war von Anfang an dabei", betonte Schön. Er erinnerte daran, dass Sonja Vettermann im Jahr 2006 die Leitung dieses Bereiches übernahm. "Wir hätten niemanden besseren finden können", sagte Schön. Worte des Dankes und der Wertschätzung fanden auch Bürgermeister Thomas Nowak und Dekan Stefan Kirchberger. "Wir verabschieden heute einen Schatz, den wir von Gott geschenkt bekamen", meinte Kirchberger.

Sonja Vettermann selbst sprach von einer wunderbaren Zeit, die sie in der Diakonie verbrachte. Zuletzt hatte sie noch mahnende Worte im Gepäck: "Wir dürfen die Menschlichkeit nicht aus den Augen lassen, denn ohne Menschlichkeit ist unsere Arbeit nichts wert". Abteilungsleiter Ulrich von Brockdorff nahm die Verabschiedung zum Anlass, Lisa Kober als Nachfolgerin von Sonja Vettermann vorzustellen. mr