hilfe Beim Trommeln und Tanzen drehte sich am Samstag in Röttenbach alles rund um die Spendenaktion der Schularbeitsgemeinschaft "Wir für andere", bei der Kleidungsstücke nach Baro versendet werden.
von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner
Röttenbach — Der Klang einer afrikanischen Trommel begrüßt die Besucher der Röttenbacher Schule. Die Schularbeitsgemeinschaft "Wir für andere" hat zum "Kleidertausch mit Partyrausch" eingeladen. Am Samstagnachmittag aber standen nicht die Textilien im Vordergrund, sondern vor allem die Begegnung mit der Musik Afrikas.
Julia Niedling vom erwachsenen Helferteam der Siebtklässer trommelt seit 15 Jahren und hat vor einiger Zeit den Trommelmeister Mansa Camio in seinem Heimatort Baro im Norden Guineas besucht. Mansa Camio gastierte vor einiger Zeit mit seiner Band im Franziskushaus in Röttenbach.
30 Kleidersäcke voll In Guinea wütet wie in Sierra Leone und Liberia die Ebola-Epidemie. Wenn auch der Ort Baro bislang verschont blieb, brach der Musiktourismus, eine wichtige Einnahmequelle des Dorfes, zusammen.
Deshalb entschieden sich die Schüler, dass der Erlös ihrer alljährlichen Aktion dorthin fließen soll.
"Die Trommelschüler haben alle Angst, zu uns zu kommen - was man ja auch nachvollziehen kann", sagt Abdoulaye Camara, der Sohn Mansa Camios, der den Röttenbacher Kindern an diesem Tag die afrikanischen Rhythmen nahebringt.
Abdoulaye, der in Regensburg eine Ausbildung absolviert, hat dort mit europäischen Freunden eine traditionelle Trommelband gegründet: Dialamadia, was "Freude, die Freude macht", bedeutet. Die Band bot den Tag über Workshops zum Trommeln, zum Singen und zum Tanzen. "Beim Tanzen war richtig was los", sagt Andrea Wahl, eine weitere Helfermutter.
Die Kleidertauschaktion startete bereits zu Wochenbeginn. Kleidungstücke zum Tauschen und auch zum Versenden nach Baro konnten in der Schule abgegeben werden. Die Helfer sortierten die einzelnen Teile nach Größe und Geschlecht.
"Das waren bestimmt 30 Kleidersäcke voll", erinnert sich Wahl.
Ab zehn Uhr begann dann das Tauschen. Die Mädchen haben recht viel Spaß dabei gehabt, konnten sie doch für sich selber auch eine Art Modenschau inszenieren. "Mancher hat nur gebracht, einige haben auch gegen eine Geldspende ein Kleidungstück mitgenommen", hat Wahl beobachtet. Dieses Geld und der Erlös aus dem Essens- und Getränkeverkauf sowie der Obolus für die Workshops werden Menschen in Baro zur Verfügung gestellt, die direkt oder indirekt vom Tourismus leben.