Druckartikel: Bedürftige sollen auch am kulturellen Leben teilhaben können

Bedürftige sollen auch am kulturellen Leben teilhaben können


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Freitag, 08. Juni 2018

Immer mehr Menschen sind auf Solidarität anderer angewiesen - auch was die Teilhabe am kulturellen Leben betrifft. Die "KulturTafel" der Diakonie Erlangen möchte, dass Menschen auch mit kleinem Geldbe...


Immer mehr Menschen sind auf Solidarität anderer angewiesen - auch was die Teilhabe am kulturellen Leben betrifft. Die "KulturTafel" der Diakonie Erlangen möchte, dass Menschen auch mit kleinem Geldbeutel dabei sind: bei Klassik- oder Popkonzert, Fußballspiel, Kino, Museum, Kabarett und anderen Veranstaltungen des Kulturlebens. Für Erwachsene und Kinder vermittelt die Einrichtung unbürokratisch kostenlose Eintrittskarten aus den Bereichen Kultur und Freizeit. Künftig wird auch die Stadt Herzogenaurach der örtlichen Ausgabestelle der Erlanger Tafel für ausgewählte Kulturveranstaltungen maximal zehn Freikarten pro Veranstaltung zur Weitervermittlung an ihre Kunden übergeben. Dies beschloss einstimmig der Kulturausschuss. Veranstalter stellen ihre nichtverkauften Karten zur Verfügung, die dann kurzfristig an bedürftige Menschen vermittelt werden.
Die "KulturTafel" wird von namhaften Vereinen, Organisation und Sponsoren mit Tickets unterstützt. Von Anfang an dabei waren das Theater Erlangen, das E-Werk und die Kabarettbühne "Fifty-Fifty". "Die lange Nacht der Wissenschaften" und das Fernwehfestival sind dabei, genauso wie der gemeinnützige Theater- und Konzertverein Erlangen (gVe), Klassik am See, das Concertbüro Franken und das Kindermuseum Nürnberg, aber auch die Ice Tigers und Greuther Fürth.


Keine finanziellen Einbußen

"Oft sind Kulturveranstaltungen nicht restlos ausverkauft, und bei Weitergabe der Tickets entstehen auch keine finanziellen Einbußen", warb Helmut Biehler vom Kulturamt um eine Beteiligung. Nach Meinung von Bürgermeister German Hacker (SPD) kann das Angebot noch erweitert werden, beispielsweise durch das Einbeziehen von Vereinsveranstaltungen.
Die Mitglieder des Kulturausschusses standen dem Vorhaben sehr positiv gegenüber, und die Aktion könne mit den Theatertagen starten, erklärte Biehler. Die Tafel bringe dadurch Menschen in ihrem Gemeinwesen zusammen, unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten. Der Bürgermeister möchte auch den Seniorenbeirat mit ins Boot holen, denn durch die Empfänger der Weihnachtspäckchen könnten weitere Menschen auf die Aktion aufmerksam gemacht werden.
Kostenlose Tickets können erhalten: Inhaber des Tafelausweises, alleinerziehende Mütter und Väter, Menschen mit Grundsicherung, Kinder und Jugendliche aus armen Familien sowie Asylbewerber und auch alte Menschen. "Wir werden mal das Feedback abwarten und wie das Angebot angenommen wird, dann können wir auch über eine Ausdehnung nachdenken", erklärte Bürgermeister Hacker. sae