Bedürfnisse der Demenzkranken
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Dienstag, 13. November 2018
Auf Burg Feuerstein erfahren pflegende Angehörige, worauf sie bei ihren kranken Familienmitgliedern achten sollten: Es gibt körperliche und soziale Bedürfnisse, den Wunsch nach Sicherheit und auch nach Selbstverwirklichung.
Die Pflege eines demenzkranken Angehörigen ist anspruchsvoll. Und sie kann an der Kraft des Pflegenden zehren. Deshalb sind Auszeiten sehr wichtig. Doch ein Urlaub in einem Hotel ist mit einem Demenzkranken nicht immer möglich. Eine Alternative ist hier die fünftägige Auszeit für Demenzkranke und ihre Angehörigen an der Katholischen Landvolkshochschule Feuerstein (KLVHS) in Ebermannstadt.
Auch in diesem Herbst haben Birgit Pohl von der Fachstelle für pflegende Angehörige bei der Diakonie und ihr Team von ehrenamtlichen Helfern auf den Feuerstein eingeladen. Gekommen sind Paare aus der Region, aus Berlin und aus München.
Auch nicht immer die Jüngsten
Die demenzkranken Gäste werden von den ehrenamtlichen Helfern liebevoll betreut, während sich die Angehörigen austauschen, informieren oder sogar eine Tour unternehmen können. "Ich mache immer einen Ausflug mit den Angehörigen nach Forchheim. Denn die sind meistens auch nicht mehr die Jüngsten, und da kann man hier gut Stadtführungen machen", erzählt Birgit Pohl.
Stimmung ist gelöst
Bereits im Bus nach Forchheim ist die Stimmung gelöst, denn die Angehörigen wissen, dass ihre Liebsten gut versorgt sind. "Einige haben erst ein schlechtes Gewissen, weil sie meinen, den Demenzkranken nicht alleine lassen zu dürfen. Aber die Besucher, die schon mal bei uns waren, trösten sie und erklären ihnen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen", erläutert Birgit Pohl.
Weiter sagt sie, dass es wichtig sei, dass die Angehörigen auch mal loslassen können und Zeit für sich haben. Während der Auszeit hat jeder Demenzkranke einen Betreuer, der sich kümmert und aufpasst; nichts muss unangenehm sein.
Die Angehörigen können sich derweil über Forchheim informieren oder können in der Stadt einkaufen. Danach geht es dann ans Kuchenbuffet vom Café Schmitt. Abends treffen sich alle wieder am Feuerstein und setzen sich zusammen, um den schönen Tag ausklingen zu lassen.
Vormittags haben die Angehörigen auch die Möglichkeit, Kurse zu besuchen, während die Ehepartner mit den Ehrenamtlichen tanzen, singen, basteln oder spielen. Leiter des Kurses ist Stephan Seeger von der Caritas. Zu Beginn geht er auf Fragen ein, die die Zuhörer bewegen. An diesem Tag ist es die Frage, ob die Angehörigen ebenfalls an Demenz erkranken können.