Druckartikel: Bayreuther Uni ist Erregern auf der Spur

Bayreuther Uni ist Erregern auf der Spur


Autor: Redaktion

Bayreuth, Freitag, 16. Februar 2018

Neue Möglichkeiten für die medizinische Forschung und Diagnostik soll ein von der EU gefördertes Projekt erschließen, an dem eine Forschergruppe um Professo...


Neue Möglichkeiten für die medizinische Forschung und Diagnostik soll ein von der EU gefördertes Projekt erschließen, an dem eine Forschergruppe um Professor Birte Höcker an der Universität Bayreuth wesentlich beteiligt ist. Es geht um die baukastenartige Herstellung neuer Proteine, die beim gezielten Aufspüren von Antigenen - beispielsweise von Krankheitserregern - helfen und erheblich leistungsfähiger sind als die derzeit verwendeten Antikörper.
Antigene sind Fremdkörper, die eine Immunreaktion auslösen. Sobald sie in den Organismus eingedrungen sind, bilden sich Antikörper, die chemische Bindungen mit den Antigenen eingehen und diese im Idealfall unschädlich machen. Antikörper, die von identischen Immunzellen produziert werden, werden als monoklonal bezeichnet. Sie werden in der medizinischen Forschung und Diagnostik häufig als Detektoren für Infektionen, zur Früherkennung von Krebs oder bei Schwangerschaftstests eingesetzt.


Erhebliche Nachteile

Forschungsarbeiten haben jedoch gezeigt, dass die Verfahren zur Produktion monoklonaler Antikörper erhebliche Nachteile mit sich bringen. Hier setzt ein europäisches Forschungsvorhaben an, in dem Forschergruppen der Universität Bayreuth, der Aston University in Birmingham und der Universität Zürich zusammenarbeiten. Ziel ist die Entwicklung neuartiger und zugleich kostengünstiger Moleküle, die im Bereich der medizinischen Diagnostik und in der Forschung alle Aufgaben übernehmen, für die man bisher monoklonale Antikörper eingesetzt hat. Diese Moleküle sollen sehr viel zielgenauer arbeiten als die Antikörper. Insbesondere sollen sie das Vorhandensein spezieller Antigene zuverlässig anzeigen.
Die Forscher in Bayreuth, Birmingham und Zürich wollen nun eine Vielzahl unterschiedlicher Proteine herstellen, die an bekannte Antigen-Sequenzen andocken. Geplant ist ein Baukastensystem, das es ermöglicht, diese Proteinmodule wie Legosteine zu größeren Molekülen zusammenzusetzen.
Weitere Informationen unter www.ec.europa.eu.  red