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Bayerischer Fußball-Verband bekommt in Zukunft mehr Fördermittel


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Donnerstag, 12. Mai 2016

Ein kommt nur selten vor, dass der Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV), immerhin der mächtigste Mann eines rund 4,5 Millionen Mitglieder z...
BLSV-Präsident Günther Lommer (links) sprach vor den Vereinsvertretern des BLSV-Kreisverbands. Mit im Bild, Karl H. Fick (Kreisvorsitzender) und Monika Engelhardt (Bezirksvorsitzende)  Foto: K.-H. Hofmann


Ein kommt nur selten vor, dass der Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV), immerhin der mächtigste Mann eines rund 4,5 Millionen Mitglieder zählenden Verbandes, in die Provinz nach Kronach kommt. Am Dienstag besuchte der BLSV-Präsident Günther Lommer den außerordentlichen Kreistag des Sportkreises Kronach. Befasst wurde sich vor allem mit einer Neustrukturierung der Mittelverteilung in Bayern.
Der Präsident erklärte, warum eine Neustrukturierung erforderlich sei und dazu ein Verbandstag einberufen werden muss. Dazu ging er auf die Auswirkungen der Neustrukturierung für die Sportvereine ein. Außerdem mussten Vertreter des Sportkreises Kronach als neue Delegierte für den neuen Verbandstag gewählt werden.
Der Vorsitzende des Sportkreises Kronach, Karl H. Fick, freute sich, einen so hohen Sportfunktionär aus München in Kronach begrüßen zu dürfen. Außerdem hieß er auch die Bezirksvorsitzende des BLSV, Monika Engelhardt, willkommen. Zugleich ist Engelhardt auch Frauenvertreterin im Sportkreis Kronach. Insgesamt waren elf Vorstandsmitglieder und über 30 Vereinsvertretern aus den Sportvereinen im Landkreis Kronach anwesend. Aber wen interessiert es eigentlich groß, wenn sich zwei Sportverbände streiten? Eine Frage, die Günther Lommer zu Beginn seines Vortrags in die Runde warf. Scheinbar viele, denn auch in 27 anderen Kreisverbänden waren die Kreistage immer gut besucht.


Fußball-Verband will mehr Geld

Natürlich geht es wie fast immer um das liebe Geld. Seit Jahren kämpft der Bayerische Fußball-Verband (BFV) um mehr Gerechtigkeit bei der Gelderverteilung. Mit 1,5 Millionen Mitgliedern ist der Fußball-Verband der mit Abstand stärkste der insgesamt 53 Verbände im Bayerischen Landes-Sportverband. Die Auseinandersetzungen gingen sogar bis vor das Gericht. Ursprünglich forderte der BFV eine Förderung von 1,3 Millionen Euro. In der Vergangenheit erhielt man rund 520 000 Euro pro Jahr.
Der BLSV verteilt etwa 5,4 Millionen Euro an Finanzmitteln auf die 53 Sportfachverbände. Jahrzehntelang wurden diese Gelder nach einem System verteilt, das zum Ziel hatte, die eher kleineren Sportfachverbände zu erhalten. Der Fußball-Verband fühlt sich bei diesem System seit Jahren benachteiligt. Der BFV machte daher einen Antrag auf eine Reform. Letztlich wurde ein neuer Verteilerschlüssel erarbeitet und nach mehreren Verhandlungsjahren kam es zu einer Einigung. Der BFV bekommt nun eine Förderung von rund einer Million Euro. Auf die restlichen 300 000 Euro verzichtet der BFV, bekommt diesen Betrag aber als Solidarbeitrag anerkannt. Dieser wird bis zum Jahr 2026 sukzessive abgebaut und angepasst. Lommer erklärte, dass es eine wahre Mammutaufgabe war, eine Neuregelung zu finden, die möglichst allen gerecht wird.


Verbandstag muss zustimmen

Der BLSV ist froh und dankbar, dass es nun zu einer Einigung kam. Aber um das Ganze auf rechtlich sichere Füße zu stellen, muss der Verbandstag noch am 26. November zustimmen. Auswirkungen auf die Beiträge an den BLSV wird dies für die Sportvereine nicht haben. "Wir haben seit 2008 keine Beitragserhöhung und werden auch in den nächsten Jahren keine haben, solange ich Präsident bin", sagte Lommer.
Fernab von den Finanzen ermunterte Lommer die Sportvereine zu mehr Mut und Kreativität und bot dazu auch die Beratung des BLSV an. "Nehmt uns in Anspruch, wir sind für euch da", sagte er. Als weiteres Ziel nannte er die Mitgliederzahl in den nächsten Jahren auf fünf Millionen auszubauen.
Die gewählten Delegierten müssen nun beim Verbandstag am 26. November über den Antrag für die Neustrukturierung der Mittel abstimmen. Der Sportkreis Kronach hat mit über 29 000 Mitgliedern und 140 Sportvereinen zwei stimmberechtigte Delegierte für den Verbandstag. Gewählt wurden hierzu Karl H. Fick und Michael Linke.


Vorsorglich Bezirkstag gewählt

Ein Bezirkstag ist für diese Entscheidung grundsätzlich nicht nötig. Sollte aber auf Antrag ein Bezirkstag einberufen werden, hat man vorsorglich schon Delegierte zum Bezirkstag gewählt: Karl H. Fick, Michael Linke, Magarethe Wunder- Blinzler, Hartmut Fleischmann, Irene Müller, Gerhard Wunder, Jörg Schappauf, Stefanie Regel. eh