Bauprojekt folgt auf Bauprojekt
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Mittwoch, 28. November 2018
Der Kreisverband plant nach dem Umbau von Sankt Bruno in Haßfurt nun Wohnraum für psychisch Kranke.
Sabine Weinbeer Trotz Baustelle in Sankt Bruno in Haßfurt und hoher Auslastung der Beratungsstellen gelang es dem Kreis-Caritasverband Haßberge, im Haushaltsjahr 2017 eine "positive" schwarze Null zu schreiben. Darüber informierten Kreisgeschäftsführerin Anke Schäflein, ihr Stellvertreter Georg Wagner und der Kreisvorsitzende der Caritas, Johannes Simon, die Kreisvertreterversammlung der Caritas. Im späten Frühjahr soll Sankt Bruno fertig sein, aber das nächste Projekt steht schon an.
Die größten Sorgen machen Anke Schäflein "die Hände". Wenn Sankt Bruno im nächsten Jahr dann mit vier Wohngruppen läuft und sukzessive auf 80 Bewohner anwachsen soll, dann braucht sie Pflegekräfte. Schon jetzt kann der eine oder andere Platz in den Pflegeeinrichtungen der Caritas nicht besetzt werden, weil es an qualifizierten Kräften fehlt. Deshalb bildet die Caritas derzeit 14 Altenpfleger aus; "ich hätte gerne 20, aber so viele Bewerber gibt es nicht", erzählte Anke Schäflein.
Dabei habe die Caritas noch einen klaren Wettbewerbsvorteil bei der Personalsuche, denn "wir bezahlen gut und setzen auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte". Zudem merkte man an ihren Ausführungen, welche Wertschätzung sie als Arbeitgeberin gerade den Pflegekräften entgegenbringt.
Elf Millionen Euro
Noch immer arbeiten viele Pflegekräfte Teilzeit, einige haben aber Stunden aufgestockt. Die Krankheitsrate ist gesunken, der Altersdurchschnitt ist mit 46,8 Jahren "nicht so hoch".
Georg Wagner erläuterte die Zahlen: Rund elf Millionen Euro setzt die Caritas Haßberge im Jahr um. 325 Mitarbeiter sind angestellt, 292 davon sind Frauen, 86 Prozent in Teilzeit. 97 freiwillig Tätige unterstützen die verschiedenen Angebote der Caritas - ohne die vielen Helfer im Asylbereich.
Der Stellenplan
In der Geschäftsstelle im Echter-Haus (Caritas-Zentrale) gibt es 7,2 Vollzeit-Stellen, 7,65 Stellen in der allgemeinen Sozialberatung, 4,0 in der Erziehungsberatung, 2,87 in der Suchtberatung, 2,5 im Sozialpsychiatrischen Dienst und 2,31 im Sozialpsychiatrischen Tageszentrum.
Im Jahresbericht, der den Mitgliedern schon schriftlich zugegangen war, ging Johannes Simon auf einige Punkte besonders ein, so auf die sieben neuen Auszubildenden im Pflegebereich, aber auch auf die Schuldner- und Insolvenzberatung, die stark nachgefragt wird. Im Bereich Suchtberatung arbeitet Anke Schäflein an einer Förderung einer eigenen Jugend-Suchtberatung, denn derzeit finanziert der Staat eine solche Beratung nur für Erwachsene. "Wir sehen aber einen Bedarf, denn gerade im Erwachsenwerden gibt es viele Gelegenheiten, Probleme mit den falschen Mitteln zu lösen", erklärte sie.