Druckartikel: Bauen ist nicht immer leicht

Bauen ist nicht immer leicht


Autor: Rainer Lutz

LKR Coburg, Dienstag, 14. Sept. 2021

Verkehr  Der Kreisbauausschuss stößt bei seinen Planungen für die Landkreisstraßen immer wieder auf Widerstand bei Grundeigentümern, die nicht bereit sind, Land für breitere Straßen zu verkaufen. Dadurch entgehen Fördergelder.
Am Montag spazierten die Kirchweihmusikanten über die Alsterbrücke in Heilgersdorf. Sie wird in den kommenden Jahren durch ein neues Bauwerk ersetzt.


Der Landkreis versucht, die Verkehrseinrichtungen, die in seiner Obhut liegen, so gut es geht in einem ordentlichen Zustand zu halten. Doch nicht immer haben es die Planer leicht, eine optimale Lösung umzusetzen, wie sich bei der Sitzung des Kreisbauausschusses am Dienstag zeigte.

Wenig Probleme gibt es bei der Brücke, die in Heilgersdorf über die Alster führt. Sie wird durch eine neue ersetzt. Die jetzt vorhandene Brücke liegt neben einem Flutdurchlass. Die Kreisstraße CO 9 führt über die Brücke. Außerdem gibt es eine schmale Fußgängerbrücke in Stahlkonstruktion. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1963 und wurde damals für eine Last von 30 Tonnen konzipiert. Das entspricht heute nicht mehr den Normen für eine Kreisstraße. Der Flutdurchlass wurde 1975 zwar für 60 Tonnen Traglast ausgelegt, aber bei neueren Prüfungen in seinem Zustand nur noch schwach bewertet.

Weil beide Bauwerke inzwischen Mängel aufweisen und auch der Durchflussquerschnitt vergrößert werden soll, ist nun ein Neubau vorgesehen, der in Form einer Plattenbrücke erfolgen soll. Sie wird 9,75 Meter lang sein und neun Meter breit - wobei ein 1,75 Meter breiter Gehweg Teil der Brücke sein wird. Die Gesamtkosten betragen 735 000 Euro. Der Landkreis rechnet mit Zuschüssen, nach denen sein Eigenanteil noch etwa 257 000 Euro betragen wird. Der Bau soll 2022 und '23 abgewickelt werden.

Das Problem am Seßlacher Berg

Im Investitionsprogramm des Landkreises steht für die Kreisstraße 25 am Seßlacher Berg noch ein Vollausbau. In dieser Form wäre dafür auch mit erheblichen staatlichen Zuschüssen zu rechnen gewesen. Doch die hängen eben davon ab, dass die Straße nach den derzeit geltenden Normen ausgeführt wird, was Unterbau und vor allem Breite angeht. Um dem gerecht zu werden, hätte der Landkreis aber entlang der Fahrbahn einen Streifen Land erwerben müssen. Weil die Eigentümer aber nicht zu einem Verkauf zu bewegen sind, müssen die Pläne auf einen Deckenausbau zurückgeschraubt werden. Die Straße soll in Abschnitten ertüchtigt werden. Die Gesamtkosten sind derzeit mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Mit Fördermitteln kann allerdings in dieser Variante nicht gerechnet werden. Der erste Bauabschnitt mit einer Länge von gut einem Kilometer soll im kommenden Jahr in Angriff genommen werden.

Wenigstens ein Stück geht

Eine der derzeit schlechtesten Kreisstraßen ist die CO 17 zwischen Meeder und Kleinwalbur. Hier war ebenfalls ein Ausbau mit Förderung für die rund 1,5 Kilometer lange Strecke vorgesehen. Die Baukosten von rund 2,2 Millionen Euro wären entsprechend bezuschusst worden. Nun gibt es aber auch dort große Schwierigkeiten beim Grunderwerb. Allerdings kann ein erster Bauabschnitt schon in Angriff genommen werden. Es geht um etwa 600 Meter von der Brücke beim Gut Kleinwalbur in Richtung Meeder. Die Einmündung der Gemeindestraße nach Birkenmoor sollte zum Teil von der Gemeinde Meeder finanziert werden. Doch weil auf der Straße ein sehr geringer Verkehr stattfindet, greift eine Bagatellklausel. Daher muss der Landkreis die Kosten alleine tragen. Sie werden in Höhe von gut 1,4 Millionen angesetzt, worin auch Deponiekosten enthalten sind. Nach den zu erwartenden Zuschüssen wird von einem Eigenanteil in Höhe von 480 000 Euro ausgegangen.