Barmherzige Brüder feiern das Fest der Heiligen Familie
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Gremsdorf, Dienstag, 19. Januar 2016
Die Kirche der Barmherzigen Brüder Gremsdorf steht unter dem Patrozinium der Heiligen Familie. Traditionell feiert der Bamberger Weihbischof zu Beginn eines jeden Jahres mit der Ha...
Die Kirche der Barmherzigen Brüder Gremsdorf steht unter dem Patrozinium der Heiligen Familie. Traditionell feiert der Bamberger Weihbischof zu Beginn eines jeden Jahres mit der Hausgemeinschaft das Patronatsfest.
Zum zweiten Mal war Bischof Herwig Gössl nach Gremsdorf gekommen, um den Festgottesdienst zu zelebrieren. "Was ist Familie?" - diese Frage stellte Weihbischof Herwig Gössl an den Beginn der Eucharistiefeier.
Zum einen wohl Vater, Mutter und Kind. Aber auch die Großeltern, die Tanten und Onkel, die Cousinen und Neffen sind wohl Bestandteile einer Familie. Darüber hinaus gebe es auch eine Schul-, Pfarr- und Hausfamilie wie zum Beispiel die bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf.
"Wenn mehrere verschiedene Menschen sich miteinander verbinden", dann spreche man unter anderem auch von Familien, erklärte der Bamberger Bischof. Dass so eine Verbindung durchaus anstrengend und schwierig sein könne, ergänzte er aber auch.
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Und dann benötige man "einen Geist", der diese Familien trotz aller Widrigkeiten eng zusammenschweißt. Und Gössl verwies diesbezüglich auf Jesus und die heiligen Maria und Josef, die "der eine Geist" fest zu einer Familie verbunden hat.
Aber, so der Weihbischof, dieser Geist wolle Buntheit und Vielfalt in einer Familie. Diese dokumentiere sich durch die "Unterschiedlichkeit der verschiedenen Aufgaben", durch "Kritik und Kommunikation". "Und wie finden wir diesen Geist?", fragte Herwig Gössl. Seine Antwort lautete: Indem wir "in Stille auf das Wort Gottes hören".
Eine Art Familie präsentierte auch der liturgische Tanzkreis unter der Leitung von Nina Weiß. In der Gremsdorfer Einrichtung lebt eine Vielfalt von Menschen, sichtbar wird dies durch die Unterschiedlichkeit in den Beeinträchtigungen, dem Geschlecht, der Nationalität und der Religion sowie den Charaktereigenschaften.
Dass aber daraus eine Einheit entstehen kann, zeigten eindrucksvoll die Tänzer.
Auch schon zur Tradition geworden ist die musikalische Ausgestaltung des Festgottesdienstes durch die Siemens Healthcare Concert Band aus Erlangen, die schon seit vier Jahrzehnten am Familienfest nach Gremsdorf kommt.
Seit rund einem Vierteljahr besitzt die Einrichtung einen sogenannten Raum der Stille, gestiftet von der Spenderin Ursula Hoffmann aus Erlangen und ausgestaltet von dem Landshuter Bildhauer und Glaskünstler Mario Schoßer. Der einstige Unterrichts- und Schulungsraum beeindruckt durch die neu eingebauten großen Glasfenster, in warmen, vor allem roten, grünen und gelben Naturfarben gehalten, seinem schlichten, stilisierten Eisenkreuz auf gelbstrahlendem Hintergrund sowie durch seine zwei einfachen schwarzen Holzbänke.
Bei seiner Weihe sagte Bischof Gössl, "dass die Besucher sich auf diese Stille einlassen sollten". Sie auszuhalten mache wohl
die Herausforderung. Und in dieser Stille lasse sich dann auch das "Wort Gottes" leichter hören.
Die Siemens Healthcare Concert Band bot am Nachmittag ein Konzert im Gremsdorfer Forum an. Unter Leitung von Bernd Aschmoneit präsentierte die Bigband ein buntes Programm beliebter Werke. Neben Klassikern aus "Porgy and Bess" und den "Blues Brothers" waren auch, passend zur Winterlandschaft, "Let it snow", "Sleighride" und "Winterwonderland" zu hören. Mit dem wundervollen "Moment für Morricone" endete ein Konzertnachmittag, der sowohl den Zuhörern als auch den Musikern große Freude bereitet hat.
Johannes Salomon