Druckartikel: Barmherzig sein hilft

Barmherzig sein hilft


Autor: Rainer Glissnik

Haßlach, Montag, 23. Mai 2016

Wenn wir Nachrichten hören, fällt es schwer, daran zu glauben, dass unsere Welt auf eine "Zivilisation der Liebe" hinsteuert. Terror, Hass, Machtstreben und...


Wenn wir Nachrichten hören, fällt es schwer, daran zu glauben, dass unsere Welt auf eine "Zivilisation der Liebe" hinsteuert. Terror, Hass, Machtstreben und Egoismus sind überdeutlich. Bei einer Veranstaltung der Laiengemeinschaft "Gebet und Wort" im Pfarrheim von Haßlach bei Kronach hatte die Referentin aus Luxemburg, Marianne Weyer, keinen Zweifel, dass diese Welt auf eine andere Form des Miteinanders zusteuert.
Überall werde der Wunsch nach positiver Veränderung immer größer. Wer sich auf den richtigen Weg mache, könne diese "Zivilisation des Todes" verlassen. Er könne einer rücksichtslosen, gleichgültigen Gesellschaft den Rücken kehren, die süchtig sei nach Konsum und schnellem Vergnügen. "Wenn wir uns nur trauen, können wir eine Zivilisation der Barmherzigkeit aufbauen", oder wie Marianne Weyer auch sagte, "uns auf die Zärtlichkeit Gottes einlassen". Dies bedeute, das eigene Leben und das der Anderen anzunehmen, zu respektieren, Solidarität und Zusammenhalt zu beweisen und der Macht des Guten zu vertrauen.


Von Papst Paul VI. geprägt

"Barmherzigkeit ändert die Welt", betont Papst Franziskus. Sie macht die Welt viel gerechter und weniger kalt. Vielleicht höre es sich heute etwas eigenartig an, von einer Zivilisation der Liebe zu reden. Dieser Begriff wurde von Papst Paul VI. geprägt. Sein Nachfolger Papst Johannes Paul I. wollte lieber Barmherzigkeit als Strenge anwenden. Papst Johannes Paul II. hat in einer Enzyklika verdeutlicht, dass nach all den fürchterlichen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts die Suche nach dem Erbarmen Gottes und sich der Not anderer erbarmenden Menschen dringender denn je sei.


Warum lässt Gott dies zu?

Das Böse scheint in unserer Zeit keine Grenzen zu haben. Überall auf der Welt fügen sich Menschen gegenseitig tiefstes Leid zu. Warum lässt Gott dies zu? Es ist die freie Entscheidung jedes Menschen, ob er die göttliche Barmherzigkeit annimmt und weitergibt. "Wenn der Mensch Nein sagt, wird Gott nichts gegen seinen freien Willen tun", erklärte Marianne Weyer. Weltweit erhebt sich immer mehr der Wunsch nach Veränderung. Nicht militärische Macht und Vergeltungsschläge werden das Böse besiegen, sondern allein die Barmherzigkeit. red