"Banz ist im Grunde meine zweite Heimat"
Autor: Gunther Czepera
Kloster Banz, Montag, 08. Juli 2019
Kurz vor dem Konzert der Symphoniker sprach diese Zeitung mit dem Violoncellisten Achim Melzer, der seit 1993 in Bamberg spielt. Der gebürtige Sindelfinger studierte in Karlsruhe, ging danach zwei Jah...
Kurz vor dem Konzert der Symphoniker sprach diese Zeitung mit dem Violoncellisten Achim Melzer, der seit 1993 in Bamberg spielt. Der gebürtige Sindelfinger studierte in Karlsruhe, ging danach zwei Jahre nach New York und anschließend wieder zurück nach Deutschland.
Können Sie uns etwas über die Symphoniker aufklären und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Achim Melzer Es sind 114 Planstellen, also Musiker, die alle Vollzeit angestellt sind. Die Anzahl der Musiker variiert natürlich je nach Konzerten, aber im Grunde sind alle voll angestellt. Wir haben keine feste Arbeitszeit, und bei uns ist keine Woche wie die andere. Jetzt hatten wir zum Beispiel Freitag und Samstag frei, weil wir davor zehn Tage unterwegs waren. Im Jahr spielen wir so 100 bis 120 Konzerte. Wir haben zum Thema Nachwuchs immer ein Probespielen, und da kommen so 200 bis 300 Bewerber für eine Stelle.
Haben Sie schon von Banz als Musikstätte gehört?
(Lacht.) Banz ist im Grunde meine zweite Heimat, denn seit fünf Jahren leite ich die Kammermusikreihe im Kaisersaal. Die Reihe habe ich von einem Kollegen übernommen und wir haben im Herbst die 30. Saison. Die sieben Konzerte der Saison starten im September und enden im Mai, wobei die einzelnen Konzerte immer in unterschiedlichen Besetzungen stattfinden. Aber natürlich habe ich auch von den Veranstaltungen auf der Wiese und dem besonderen Flair gehört, wenn Sie das meinen.
Haben Sie schon Open-Air-Konzerte gespielt?
Solche Konzerte haben wir immer wieder gespielt, wie in Brasilien, Italien oder Österreich, aber hier in Banz ist es meines Wissens das erste Mal. Das große Problem der Klassik ist, genügend Anhänger zu finden, auch dauerhaft. Hier bieten gerade solche Events eine Möglichkeit, auch den nicht typischen Konzertgänger diese Musik näherzubringen. Da kommen bestimmt viele Leute, machen Picknick und genießen die Atmosphäre, die sonst vielleicht Berührungsängste haben, in ein klassisches Konzert zu gehen. Und hoffentlich gehen viele mit einem guten Gefühl und schönen Erinnerungen nach Hause.