Bamberger Hip-Hop-Szene kommt ins Kino
Autor: Lisa Konstantinidis
Bamberg, Freitag, 10. April 2015
Mit "Four Reasons - Hip-Hop-Kultur einer Kleinstadt" feiert ein Film Premiere, der den Zuschauer nicht nur durch die örtliche Szene, sondern auch durch die Stadt selbst führt.
Wer sich im April Zeit für einen Kinobesuch nimmt, der hat die Chance, Bamberg aus dem Blickwinkel einer seiner Subkulturen kennen zu lernen. Der Film "Four Reasons - Hip-Hop-Kultur einer Kleinstadt" hat es sich auf die Fahne geschrieben, die einzelnen Elemente und das Wirken der Szene in Bamberg zu beleuchten.
Rap, Breakdance, DJing und Graffitikunst werden in ihrer Gesamtheit und Vielfältigkeit dokumentiert und bilden die Four Reasons, die einzelnen Facetten des Hip-Hop.
Vier Bestandteile
"Es geht darum, wie diese vier Bestandteile in einer Kleinstadt wirken, wie sie vernetzt sind und sich entwickelt haben", erklärt Jonas MC von der Hip-Hop-Combo "bambägga", selbst einer der Protagonisten des Films.
Es geht aber auch um Kontraste der Szene und Authentizität ihrer Wegbereiter. So konnte Thomas Brießmann, leidenschaftlicher Breakdancer und Produzent des Films, auch zentrale Schlüsselfiguren des Bamberger Hip Hop gewinnen - wie etwa MC akut von "Die Phyxe" oder George 33.
Four Reasons soll dem Zuschauer nicht nur Einblicke in die Bamberger Szene gewähren, sondern auch schildern, welche Bedeutung Hip-Hop im Leben seiner Künstler einnimmt.
Hommage an Bamberg
Brießmann selbst betrachtet sein Werk als Hommage an die Stadt Bamberg und ihre Hip-Hop-Szene: "Four Reasons verknüpft barocke Altstadt und historische Denkmäler direkt mit etwas Modernem, mit Hip-Hop. Es sind viele emotionale Filmszenen dabei, die Bamberg im Laufe der vier Jahreszeiten von seiner besonderen Seite zeigen."
Die Inspiration für sein Projekt zog der Produzent aus einem anderen Film: "Bamberg - ein Bekenntnis zum Bier", der 2010 Premiere feierte.
Die Aufnahmen der Stadt hatten es Thomas Brießmann angetan und die Idee, seiner Leidenschaft Hip-Hop vor der Bamberger Kulisse zu folgen und ein Zeitdokument zu erstellen, war geboren.
Phillipp Mößner von Philm Film ist seit 2013 an der konzeptionellen und technischen Arbeit beteiligt und weiß, wie viel Zeit und Aufwand das Projekt beanspruchten: ,,In dem Film steckt viel Herzblut, und es wurde mit einem langen Atem daran gearbeitet." Denn der Dreh begann bereits 2011.
Aber was genau macht die Bamberger Hip-Hop-Szene besonders, was hebt sie von anderen Städten ab? Für Jonas MC ist die Antwort naheliegend: ,,Das Schöne an der Hip-Hop-Kultur in einer Kleinstadt ist, dass sie sich im eigenen Leben abspielt, es gibt direkte Bezugspunkte. Und die Bamberger Szene zeichnet sich im Besonderen durch ihre Qualität aus. In der Region ist die Stadt ein bekannter Hip-Hop-Standort."
Szene ist nahbar
Auch Brießmann kann da nur zustimmen. "Die Szene hier ist nahbar. In einer Kleinstadt geht man mit dem Künstler ein Bier trinken, in einer Großstadt ist das kaum möglich."