Widerstand gegen Energiepläne
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Bamberg, Montag, 12. Juni 2023
Klima Wird die Landschaft am Main-Donau-Kanal bald von riesigen Photovoltaik-Feldern geprägt? Die Stadtwerke und andere Bauherren wollen auf fast 17 Hektar Strom produzieren – das sind 24 Fußballfelder. Sonnenklar, dass sich Widerstand regt.
Mogli ist ein Wasserhund, aber er mag das Wasser nicht. Frauchen Bärbel Loskarn geht deshalb in sicherem Abstand oben auf dem Damm des Main-Donau-Kanals mit ihm Gassi. Ein Lüftchen weht. Radfahrer rauschen vorbei – Sonne satt am Montagmorgen.
Apropos Sonne: Bald schon könnte der Blick von hier oben nicht mehr über goldene Weizenfelder schweifen, sondern über blaue Solarpanels . Die Stadtwerke und andere Betreiber wollen über 17 Hektar der Südflur mit Modulen spicken.
Bärbel Loskarn ist dagegen. „Ich finde diese Solarfelder ganz schlimm. Da würde ich noch lieber Windräder hier sehen als Photovoltaik. Ich finde die dermaßen hässlich, und die pflastern riesige Flächen zu.“ Die Anwohnerin genießt die Landschaft. Sie kann sich noch erinnern, als hier früher nur „Gärtnerland und Wald“ war. Nun wachsen rechter Hand dürre Pappeln und warten darauf, von den Stadtwerken zu Hackschnitzeln verarbeitet zu werden.
Was in der Südflur entstehen soll
Eben hier wollen die Stadtwerke eine Freiflächen-Solar-Anlage realisieren. Die Größe hat es in sich: 14,2 Hektar. Die Flächen würden das jetzige Energiewäldchen überspannen und sich weiter nach Süden ziehen.
Auch auf der anderen Seite des Kanals sollen Solar-Panels aufgestellt werden. Ein privater Antragsteller hat dafür im Rathaus angeklopft – für 1,4 Hektar Fläche. Und oben auf einem Zipfel Land am Freibad wollen der Schwimmverein (SV) Bamberg und der Wassersportverein Neptun Sonnenstrom zum Beheizen der Becken produzieren. „Schwimmbäder haben einen unglaublichen Energiebedarf. Wir brauchen eine Energiequelle, die wir bezahlen können, um autark zu sein“, erklärt die SV-Vorsitzende Birgit Rommel zu dem kleinen Projekt.