Druckartikel: Was Corona alles verhindert hat

Was Corona alles verhindert hat


Autor: Horst Lange

Bischberg, Montag, 01. Februar 2021

Auch Bischberg leidet unter der Pandemie. Die Büchereileiterin und die Jugendbeautragte können ein Klagelied davon singen


Getrübt durch die andauernde Corona-Pandemie waren die Jahresberichte der Büchereileiterin Kreszentia Nüßlein und der Jugendbeauftragten Ulla Scherf in der Sitzung des Gemeinderates Bischberg . Das Beste aus der Situation machte so die Bücherei St. Markus. Gerade noch erfolgreich bewältigt werden konnte "Bamlit", das Bamberger Literaturfestival im Februar letzten Jahres, nur begrenzt möglich war hingegen das Angebot eines Büchereiführerscheines für Vorschulkinder. Im Mai konnten die Bücherei bis zum erneuten Lockdown unter erhöhten Hygienemaßnahmen wieder öffnen.

Auf der Strecke blieben jedoch lieb gewordene Veranstaltungen, wie die Teilnahme am Ferienprogramm, die Adventsfeier oder der Weihnachtsmarkt. Trotz aller Widrigkeiten wurde die Zahl von Ausleihen von 16 000 im Jahr 2019 nur knapp verfehlt. Anerkennung erfuhr die Arbeit von Kreszentia Nüßlein und ihrem Team dennoch durch die Verleihung des Büchereisiegels durch den Michaelsbund und eine Spende der Sparkasse Bamberg in Höhe von 1000 Euro.

Ähnlich erging es der Jugendbeauftragten Ulla Scherf, die das Ferienprogramm 2020 ersatzlos streichen musste. Dennoch gab es sieben Präsenzveranstaltungen mit rund 2500 Teilnehmern. In der Hoffnung auf bessere Zeiten wurden im Haushalt 5000 Euro für das Ferienprogramm 2021 eingestellt.

Für viele Gemeinderatsmitglieder neu war die Vorstellung der Archivarbeit und der Jahresbericht des Archivpflegers Michael Eisentraut. "Unser Archiv ist das Geschichtsbuch der Gemeinde", führte der Archivpfleger aus. Die ältesten Schriftstücke, ein Rechnungsbuch aus Pergament, reichen bis ins Jahr 1643. Fast durchgängig sind die Protokolle von Sitzungen seit 1839 vorhanden, wo alles fein säuberlich niedergeschrieben wurde und Aufschluss gibt über das Familien- und Kulturleben, in einer Zeit, als noch mit Heller und Gulden gerechnet wurde oder zum Beispiel zur Zeit der napoleonischen Kriege durchmarschierende Soldaten in einem Einquartierungsbuch registriert wurden. Dabei ist das Bischberger Archiv für jedermann zugänglich und eine Fundgrube für Familienforscher und an der Geschichte Bischbergs Interessierte.

Viel Geld für Bauvorhaben

Um viel Geld ging es bei der Vergabe von Bischberger Bauvorhaben . So beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Rohbauarbeiten im Hallenbad an eine Bamberger Baufirma für 417 000 Euro zu vergeben. Baubeginn ist hier im Februar/März. Für die Erneuerung der Sporthallendecke und hier speziell der Zimmerarbeiten an der Mittelschule Bischberg werden knapp 74 000 Euro fällig, den Zuschlag erhielt eine Bamberger Dachdeckerfirma. Voran geht es auch mit dem Neubau der Kindertagesstätte St. Matthäus am Klingenberg, hier stimmte der Gemeinderat der Vergabe von Zimmer- und Holzbauarbeiten in Höhe von gut 190 000 Euro zu. Dieselbe Firma erhielt auch den Zuschlag für die Dachdecker- und Spenglerarbeiten an der Kindertagesstätte , die mit 166 396 Euro zu Buche schlagen. Komplettiert werden die Arbeiten an St. Matthäus durch die Fenster und Türen sowie Raffstoreanlagen, die nochmals 73 000 Euro kosten werden und durch eine Hallerndorfer Firma bewerkstelligt werden.

Letzter dicker Brocken, dem der Gemeinderat zustimmte, war die Vergabe von Kanal- und Wasserleitungsarbeiten in der Kirchstraße und im Kaulberg in Tütschengereuth. Eine Kulmbacher Firma wird dies für 461 000 Euro in Angriff nehmen. Aufgrund des baulichen Zustandes der Ortsdurchfahrt Bischberg sollen die Fahrbahn und die Gehwege saniert werden. Im Zuge dieser Maßnahme sollen die Stadtbushaltestellen so weit wie möglich barrierefrei umgebaut werden. Die Gesamtmaßnahme soll, so informierte Bürgermeister Michael Dütsch (BI), nach Schätzung der Verwaltung 1 325 000 Euro kosten und ab 2022 in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden.

Ein Lapsus unterlief der Verwaltung, so der Bürgermeister, bei der Wasserabrechnung 2020, die fehlerhaft war, weil die neuen Preise versehentlich nicht eingepflegt wurden und dadurch ein Fehlbetrag für die Gemeinde von 245 000 Euro entstand. Die Bischberger Haushalte erhalten nun einen berichtigten Bescheid und müssen mit mehr oder weniger großen Nachzahlungen rechnen.

Überraschend auch, dass der Tüv die Freiwillige Feuerwehr Tütschengereuth und ihr Löschfahrzeug LF 86 zwangsweise trennte. Eine Reparatur gestaltet sich wegen nicht mehr oder nur schwer beschaffbarer Ersatzteile schwierig. Deshalb werden nun die Möglichkeiten eines Leasingvertrages oder der Kauf eines gebrauchten Feuerwehrautos derzeit durchgespielt.