Trotz der angespannten Situation will Gemeinde Reckendorf investieren
Autor: Johannes Michel
Reckendorf, Samstag, 16. August 2025
Im Rathaus ging es in der Juli-Sitzung des Gemeinderats um nicht weniger als den finanziellen Fahrplan für das Jahr 2025. Haushaltsplan und Finanzplanung standen zur Diskussion – und was Kämmerin Doris Müller präsentierte, ließ wenig Spielraum für Optimismus.
Bürgermeister Manfred Deinlein brachte es mit einem Satz auf den Punkt: „Wenn das Wasser bis zum Hals steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen.“ Denn der Schuldenstand steige, laufende Kosten müssten durch Kredite gedeckt werden, und gleichzeitig stünden wichtige Investitionen an.
Das Haushaltsvolumen für 2025 liegt bei rund 8,95 Millionen Euro und damit acht Prozent höher als im Vorjahr. Der Verwaltungshaushalt macht dabei ca. 5,1 Millionen Euro aus, der Vermögenshaushalt rund 3,85 Millionen Euro .
Mit Sorgen blickt die Gemeinde jedoch auf den Schuldenstand, der zum Jahresbeginn bereits bei rund etwa 2,7 Millionen Euro lag. Gestiegen ist er wegen der Übernahme von Schulden des Wasserzweckverbandes in Höhe von 545.000 Euro ; 443.000 Euro kommen zudem als Neuverschuldung hinzu. Ende 2025 wird Reckendorf daher mit 3,34 Millionen Euro verschuldet sein.
Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1671 Euro – mehr als doppelt so viel wie im Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden.
Für die Folgejahre sind weitere Kreditaufnahmen eingeplant. Investitionen sind vor allem Pflichtaufgaben.