Tausende setzen ein Zeichen
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Bamberg, Montag, 22. Januar 2024
Demonstration Mit mahnenden Worten und eindringlichen Appellen haben am Samstag in Bamberg rund 6000 Menschen gegen Ausgrenzung und Faschismus sowie für ein Verbot der AfD protestiert.
Zu einem Protestzug, der sich vom Bahnhof über die Luitpold- und die Lange Straße bis zum Maxplatz bewegte, hatten bereits beim Neujahrsempfang der Stadt ausdrücklich auch Oberbürgermeister Andreas Starke ( SPD ) und Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) aufgerufen. Organisiert hatte die Aktion die DGB Jugend, „Omas gegen Rechts“, „Fridays for Future“ und die Organisation „Seebrücke“, die sich für sichere Fluchtwege und gegen eine Kriminalisierung der Seenotrettung einsetzt.
Klare Botschaft im Grundgesetz
Starke erinnerte an das bevorstehende 75. Jubiläum des Grundgesetzes. Dieses enthalte die klare Botschaft: „Nie wieder“. „Deswegen stehen die Menschenwürde und die freie Entfaltung der Persönlichkeit an der Spitze dieser Verfassung“, sagte er. „Wenn eine Partei und ihre Politiker diese Werte massiv bekämpfen, dann müssen sich die demokratischen Kräfte erheben und mobilmachen“, mahnte Starke in Anspielung auf die in diesem Jahr Umfragen zufolge in drei ostdeutschen Bundesländern vor großen Wahlerfolgen stehende rechtsradikale AfD .
Eine Sprecherin des bayerischen Flüchtlingsrats erinnerte an die kürzlich von dem Recherchenetzwerk Correctiv aufgedeckten Geheimpläne von Unternehmern und Neonazis , darunter Mitglieder aus AfD , der CDU-Ausgliederung Werteunion und aus der Identitären Bewegung.
Bei einem Treffen im November 2023 sollen sie die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland besprochen haben. Die Sprecherin sagte dazu in Bamberg , die Deportationspläne zeigten, „dass AfD-Politiker eine faschistische , menschenverachtende und rassistische Agenda verfolgen. Sie sind überzeugt von einer Blut- und Bodenideologie.“
Der gesellschaftliche Diskurs um die großen Probleme der Gegenwart drohe immer mehr zu verrohen. Auf rechte Worte folge rechte Gewalt , mahnte die Sprecherin.