Druckartikel: Sorgen der Vereine überlagerten das Sportgeschehen

Sorgen der Vereine überlagerten das Sportgeschehen


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Bamberg, Sonntag, 02. Juli 2023

Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes für Sport im Vereinsheim der TSG 05 Bamberg zog Vorsitzender Wolfgang Reichmann trotz der vielen...
Bleiben lange im Keller, weil es wenige Stadtmeisterschaften gibt: die Medaillen des Stadtverbands für Sport.


Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes für Sport im Vereinsheim der TSG 05 Bamberg zog Vorsitzender Wolfgang Reichmann trotz der vielen coronabedingten Ausfälle von Stadtmeisterschaften eine positive Bilanz der Arbeit des Stadtverbands, die mehr durch die Sorgen und Nöte der Vereine geprägt war als durch großartige Sportereignisse. Als Höhepunkt im vergangenen Jahr bezeichnete er den Besuch des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) zum Tag des Ehrenamts und die Diskussion mit ihm.

Aus der sonst großen Palette von Stadtmeisterschaften gab es in diesem Jahr bisher nur zwei: Im Apnoe-Tauchen um den Burgebracher Kelch, organisiert vom Tauchclub Bamberg , und im Golfen bei der offenen Stadtmeisterschaft des Golfclubs Hauptsmoorwald. „Es wird dauern, bis sich die Vereine zu solchen Events wieder aufraffen können, da sie mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben“, befürchtete Reichmann. Er zählte auf: „Angefangen von den gestiegenen Energiekosten über Mitgliederschwund bis hin zu größerer wünschenswerter Unterstützung durch die Stadt, die sich zwar immer wieder Sportstadt nennt, aber aus Sicht der Vereine wenig dafür tut.“ So finde seit Jahren keine Sportlerehrung mehr statt. Für dieses Jahr zum Beispiel fehle das Geld, habe es kürzlich aus dem Rathaus auf Anfrage des Stadtverbands geheißen.

Aber auch eine schriftlich gestellte Anfrage an alle Fraktionen und Gruppierungen des Stadtrats im Juli vergangenen Jahres, wie sich die Parteien mit Blick auf den Haushalt 2023 beim Budget für Unterhaltsmaßnahmen für Sportanlagen positionieren werden, sei von einigen Parteien unbeantwortet geblieben. So haben zum Beispiel die politischen Mandatsträger von CSU , FDP , Volt, AfD oder Bamberger Mitte nicht geantwortet, was aus Sicht des Stadtverbands kein gutes Licht auf deren Einstellung zur Bedeutung des Sports in der Region werfe. In Zukunft könnte es, so Vorsitzender Reichmann, zu einer Zusammenarbeit auf Vereinsebene mit der Bundespolizei kommen.

Angedacht seien Workshops, Wettkämpfe und eine zeitlich begrenzte Mitgliedschaft in Bamberger Vereinen, was für beide Seiten zu einer Win-win-Situation führen könnte. Gespräche darüber liefen. Erfreulich sei auch, dass sich mit dem Tischfußballclub Bamberg und dem FC Wacker zwei Vereine dem Stadtverband anschlossen, was die Zahl der Mitgliedsvereine auf 62 erhöht habe. red