Reckendorf sucht eine lebenswerte Ortsmitte
Autor: Horst Lange
Reckendorf, Dienstag, 01. Februar 2022
Wie schön wäre ein Dorfplatz ohne Verkehrsbelastung! Im Denkmalkonzept für Reckendorf spielt das Zentrum eine wichtige Rolle – und bleibt eine der grö...
Wie schön wäre ein Dorfplatz ohne Verkehrsbelastung! Im Denkmalkonzept für Reckendorf spielt das Zentrum eine wichtige Rolle – und bleibt eine der größten Baustellen.
Im Mai vergangenen Jahres wurde das Modul 1 zum Kommunalen Denkmalkonzept im Reckendorfer Gemeinderat präsentiert. Dabei ging es insbesondere darum, wo es überhaupt denkmalgeschützte Gebäude gibt und welche nah dran sind, zum Denkmal zu werden. Auch die Stärken des Ortes spielten eine Rolle.
Modul 2, das Nadja Seebach vom Büro „Reichert Stadt- und Denkmalpflege" nun im Gemeinderat präsentierte, beschäftigt sich vor allem mit den Schwächen. Wo finden sich Defizite? An welchen Stellen besteht erhöhter Handlungsbedarf? Ein Thema sind dabei die „Platzstrukturen“. Denn Reckendorf verfügt eigentlich über einen kombinierten Dorf- und Kirchplatz. Viel zu sehen ist davon aber nicht, da die Bundesstraße eine Trennlinie zieht.
„Hier gibt es einen besonderen Handlungsbedarf, um den Denkmalwert für die Zukunft zu entwickeln und die Ortsmitte lebenswerter zu machen“, erkläre Seebach. Zudem sei der Bereich stark versiegelt, es gebe wenig Grün.
Im Innenort nannte Seebach noch eine weitere Schwäche: In der Vergangenheit wurden oft die Gebäudestellungen und Raumkanten aufgegeben. Die Gemeinde sollte daher darauf achten, dass bei künftigen Bauanträgen mögliche Ersatzbauten diese Raumkanten wiederherstellen. Aber auch die zahlreichen Leerstände, die Verkehrssituation an der Hauptstraße und die sanierungsbedürftigen, aber erhaltenswerten und ortsbildprägenden Gebäude wurden angesprochen.