„Haiti braucht unsere Solidarität“
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Bamberg, Mittwoch, 18. August 2021
Katastrophe Nach dem schweren Erdbeben stellt das Erzbistum 30 000 Euro als Nothilfe zur Verfügung. Bamberg ist mit dem Karibikstaat seit 60 Jahren eng verbunden.
Längst ist Haiti für Schwester Maria Pfadenhauer die zweite Heimat geworden. Seit 1969 lebt die Laienmissionarin, Krankenschwester und Hebamme in dem Karibikstaat. Kommt nur in ihren seltenen Urlauben zurück in ihren Geburtsort Friedersdorf ( Markt Pressig ) im Frankenwald. Selbstredend, dass die nunmehr 80-Jährige dann auch Bamberg besucht: Um Dank zu sagen für die tatkräftige Unterstützung durch das Erzbistum , das mehrfach Gelder für ihre Gesundheitsstation in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince gegeben hat.
Und nun muss Schwester Maria in ihrem Sommerurlaub, der sie zunächst in ihr Mutterhaus in Fribourg/Schweiz, geführt hat, die furchtbaren Nachrichten aus Haiti verarbeiten: Am Samstag hat ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,2 den Südwesten des Inselstaates verwüstet . Vor allem die Provinzen Nippes, Grand’Anse und Sud mit der Küstenstadt Les Cayes sind getroffen, genau die Region, in der vor fünf Jahren der Hurrikan Matthew schon Verderben gebracht hatte.
Krankenstation blieb verschont
„Mir persönlich geht es gut“, sagt Schwester Maria am Telefon leise. Doch die schlimmen Nachrichten aus Haiti – bisher fast 2000 Tote und 10 000 Verletzte – „machen mich sehr traurig, zumal ich nichts anderes tun kann als beten“. Gott sei Dank seien ihre Mitarbeiter und die Krankenstation in Port-au-Prince – anderes als bei dem Erdbeben 2010 – verschont geblieben. Und sie sei auch „sehr dankbar für alle Hilfe, die den Opfern des Erdbebens zu Gute kommen, und ich freue mich sehr über die Hilfe der Erzdiözese Bamberg “, sagt Schwester Maria.
Tatsächlich hat Erzbischof Ludwig Schick gleich am Montag dafür gesorgt, dass erst einmal 30 000 Euro aus dem Katastrophenfond des Erzbistums als Nothilfe ausgeschüttet werden. Das Geld ging an die Hilfsorganisation Caritas International , die vor Ort den Menschen mit Nahrungsmitteln, medizinischem Versorgungsmaterial, Medikamenten, Notunterkünften zur Seite steht.
„Wir sind im Gebet verbunden mit den Menschen, die ihr Zuhause, ihr Hab und Gut oder ihre Angehörigen verloren haben“, sagte der Erzbischof . Und fügte hinzu: „Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Erde und wurde in den letzten Jahren immer wieder von Katastrophen heimgesucht. Viele Menschen leiden dort schrecklich und sind auf unsere Solidarität angewiesen.“