Ehre, wem Ehre gebührt
Autor: Udo Billen
Scheßlitz, Mittwoch, 11. August 2021
Ehrung Scheßlitz hat zwei neue Ehrenbürger.
„Ehre, wem Ehre gebührt“, das überaus berühmte Pauluszitat hat auch 2000 Jahre später noch seine Berechtigung. In der heutigen Zeit vielleicht mehr denn je. Denn aller Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zum Trotz gibt es doch noch ein paar rühmliche Ausnahmen. Politiker von dem Schlag, auf die obiges Zitat zutrifft, finden sich jetzt – zugegeben – weniger in der oberen Liga der Politik als auf den unteren Ebenen, an der Basis, auf Gemeinde- oder Stadtratsebene. Da, wo Politik weniger mit Beruf und mehr noch mit Berufung zu tun hat.
Ein gutes Beispiel dafür ist Scheßlitz . Dort fand in der jüngsten Stadtratssitzung eine „Feierstunde“ statt. In der wurde acht Ratsmitgliedern, die dem Stadtrat in der derzeitigen Wahlperiode nicht mehr angehören, in feierlichem Rahmen gedankt und ihre Verdienste um die Kommune wurden gewürdigt. Dabei handelt es sich um Tanja Bayerlipp (CWG), Helga Geheeb ( CSU ), Anton Heinert (FL), Rainer Kretschmer ( SPD ), Stefan Stöcklein ( CSU ), Diana Vogt (VJW), Joseph Vogt ( CSU ) und Bernhard Ziegmann ( CSU ).
Die Verabschiedung der Räte wurde durch die „Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Scheßlitz an Rainer Kretschmer und Franz Zenk“ in gleicher Veranstaltung umso feierlicher. „Zusammen bringen die beiden es auf 90 Jahre kommunalpolitisches Engagement“, was „beispielhaft“ ist, so Erster Bürgermeister Roland Kauper ( CSU ) in der Laudatio.
Rainer Kretschmer
Der neue Scheßlitzer Ehrenbürger Rainer Kretschmer ist nicht nur durch sein kommunalpolitisches Engagement, sondern auch durch seine vielen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten weit über die Grenzen der Stadt bekannt. 1972 kam er für die SPD in den Stadtrat und gehörte dem Rat der Stadt seitdem ununterbrochen bis zum Ende der letzten Legislaturperiode an. 48 Jahre lang setzte er sich unermüdlich für Stadt und Bewohner ein. Das ist mehr als ein ganzes Arbeitsleben .
„Der Mann, der immer da ist, wenn er gebraucht wird“, so Kauper in der Laudatio. Seit 2007 war Kretschmer, das „politische Urgestein“, wie ihn der Bürgermeister auch anerkennend nannte, auch Mitglied im Kreistag. In der ganzen Zeit wirkte er ebenfalls in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen in Ausschüssen, Verbänden, Kirche und Gremien aktiv mit. Aber auch der Sport in Scheßlitz hat ihm viel zu verdanken. Seit seinen Jugendtagen, erst als Aktiver, dann als Schriftführer, Zweiter Vorsitzender und Vorsitzender des TSV Scheßlitz . Er ist Träger der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland, der Bayerischen kommunalen Verdienstmedaille und des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten.