Eine neue Tür sei unmittelbar nach dem Vorfall bestellt worden. Allerdings gibt es Lieferprobleme. „Nach aktuellen Angaben des Lieferanten und dem voraussichtlichen Lieferzeitpunkt, ist die Instandsetzung des Aufzugs für voraussichtlich Ende Februar 2023 vorgesehen“, so die Sprecherin.
Man arbeite mit Nachdruck daran, die Lieferung des benötigten Bauteils zu beschleunigen. „Leider gibt es für die Zwischenzeit keine andere Möglichkeit für Rollstuhlfahrer. Wir entschuldigen uns bei allen Reisenden für die Unannehmlichkeiten und bitten um Verständnis.“
Rampen wären besser
Beschwerden wegen defekter Aufzüge bei der Bahn sind an den Behindertenbeauftragten des Landkreises, Peter Müller , bisher nicht herangetragen worden. Für Menschen, die Hilfsmittel benötigen, seien nicht funktionsfähige Aufzüge aber oft ein Hindernis. „Besser wären Rampen mit höchstens sechs Prozent Längsneigung, um allen Menschen die Nutzung der Bahn und des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg ohne Einschränkungen zu ermöglichen“, sagt Müller. Durch die aktuell stattfindenden Umbau- und Anpassungsmaßnahmen werde für die Barrierefreiheit an Bahnhöfen allerdings schon sehr viel getan.
Videoüberwachung als Lösung?
Was Bahnreisende im Landkreis zusätzlich ärgert: Immer wieder werden Aufzüge an Bahnhöfen durch Chaoten mit Urin, Blut, Speichel oder Dreck verschmutzt. Über den Aufzug in Zapfendorf beispielsweise beschweren sich die Fahrgäste regelmäßig.
In diesem Zusammenhang wird häufig eine flächendeckende Videoüberwachung gefordert. Dazu teilte die Bahn-Sprecherin mit, dass dies aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich ist. Videotechnik sei nur dann zulässig, „wenn sie erforderlich, angemessen und verhältnismäßig ist“. Ausschlaggebend dafür sei die Bewertung der Bundespolizei , die sich unter anderem an den Fahrgastzahlen und der Kriminalitätsstatistik orientiert. Man sei sich zwar bewusst, dass es regional weitere Bahnhöfe gibt, an denen eine Videoüberwachung gewünscht wird. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, wäre es aber erforderlich, dass Dritte in eine Finanzierungsverantwortung treten würden (z. B. Kommunen oder Landesministerien). „Eine Finanzierung mit Eigenmitteln kann unsererseits nicht sichergestellt werden“, so die Bahn-Sprecherin.