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Bald sind die Puppen los


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Freitag, 14. Oktober 2016

Puppenspieler aus ganz Deutschland geben sich von Freitag, 21., bis Montag, 24. Oktober, im Jungen Theater ein Stelldichein. Mit dabei sind "Janosch" oder "Peter und der Wolf".
Zum ersten Mal in Forchheim ist Anja Fülle. Sie kommt mit "Janosch" auf die Bühne.  Foto: Junges Theater Forchheim


Die Puppen sind los! Die kleine Bühne im Jungen Theater Forchheim widmet sich vom 21. bis 24. Oktober dem Puppentheater und seinen kleinen Protagonisten. Puppenspieler aus ganz Deutschland sind zu Gast. Das Programm richtet sich an die verschiedensten Altersklassen: Produktionen für kleine und große Kinder, Familien sowie für Erwachsene stehen auf dem Spielplan.


Janosch auf der Bühne

"Besonders freut uns, dass wir passend zu Janoschs 85. Geburtstag die Künstlerin Anna Fülle mit ihrer fantasievollen Kinderproduktion ,Guten Tag, kleines Schweinchen‘ gewinnen konnten. Seit Jahren habe ich immer wieder versucht, sie nach Forchheim zu holen", freut sich Patrik Lumma, künstlerischer Leiter der Forchheimer Puppentheatertage.
Das "Theater Fiesemadände" sorgt dafür, dass auch für ältere Kinder und Jugendliche etwas geboten ist: "Tom Sawyer" macht auch Kindern ab zwölf noch Spaß. Für die Eltern ist das Stück gleichermaßen ein Vergnügen, dafür sorgen die beiden Spieler Jan Mixsa und Carsten Dittrich - beides Stammgäste in Forchheim.
"Für uns sind die Jugendlichen zwar die am schwierigsten zu erreichende Zielgruppe, wichtig ist uns aber, bei den Puppentheatertagen zu zeigen, dass mit dieser Kunstform nicht nur Kinder angesprochen werden. Es gibt für alle Altersgruppen interessante Produktionen", meint Lorenz Deutsch, der Programmchef des Jungen Theaters. Im Erwachsenenbereich sei dies mittlerweile ins Bewusstsein gedrungen. Jetzt hofft das Junge Theater, auch viele Jugendliche und Familien mit größeren Kindern begeistern zu können. Aus der regionalen Szene ist Wolfgang Tietz (Theater Regenbogen) nicht mehr wegzudenken.


Nummern für Erwachsene

"Er kommt mit einem Nummernprogramm für Erwachsene, das zwar schon einige Jahre auf dem Buckel hat, die Leute aber zuverlässig zu Begeisterungsstürmen hinreißt", so Lumma. Ganz neu hingegen ist das Stück von Lumma selbst, auch wenn die Vorlage bekannt ist: In "Peter und der Wolf" müssen sich Lumma als Puppenspieler und Franz Tröger als Musiker nach anfänglicher Intrige zusammenraufen, um gemeinsam das Werk des "Genossen Prokovjew" aufführen zu können.
Mit dem sowjetischen Erbe befasst sich auch Jan Mixsa in seinem Erwachsenenstück "East Riders". Sieben Schicksale der Wiedervereinigung, die ihre Liebe zum Motorrad eint, lassen sich irgendwo zwischen Kammerspiel, Typenkabarett und Puppentheater ansiedeln. Die Geschichten der Figuren sind lustig bis todtraurig; und auch mal politisch unkorrekt. Dabei thematisieren die persönlichen Wende-Schicksale immer auch den gesellschaftlich-politischen Hintergrund.