Bald Harsdorfer Haustrunk?
Autor: Werner Reißaus
Harsdorf, Freitag, 07. April 2017
Harsdorf ist eine von zehn Kommunen im Landkreis Kulmbach, die für die Revitalisierung eines Gebäudes in den Genuss von Mitteln aus der Förderoffensive "Lee...
Harsdorf ist eine von zehn Kommunen im Landkreis Kulmbach, die für die Revitalisierung eines Gebäudes in den Genuss von Mitteln aus der Förderoffensive "Leerstand Nordostbayern" kommt (siehe Bericht links). Wir haben uns mit Bürgermeister Günther Hübner unterhalten.
Nach der hohen Förderung aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) für die energetische Sanierung und die Barrierefreiheit für das Gemeindezentrum "Zur Tanne" erhält Harsdorf erneut einen Zuschuss. Wie groß ist Ihre Freude darüber?
Günther Hübner: Die Freude ist sehr groß, zumal dieses Projekt die Baumaßnahmen des KIP ergänzt. Ferner können wir mit der Revitalisierung des Nebengebäudes wieder eine gewisse Hofstruktur erreichen und die Platzverhältnisse für das Anwesen verbessern.
Mit der Förderung wird die Sanierung des ehemaligen Bräuhauses vorgenommen. Aus welcher Zeit stammt dieses Haus und welche Geschichte hat es?
Nach unseren Recherchen wurde bis etwa 1904 in diesem Haus Bier gebraut, was bedeutet, dass das Gebäude weit über 120 Jahre alt ist. Es gehörte schon immer zum Gasthausanwesen.
Haben Sie vor, das Brauwesen im kleinen Stil wieder lebendig werden zu lassen?
Zunächst werden wir versuchen, eine komplette Ausstattung zum Bierbrauen zu beschaffen. Wir denken aber darüber nach, ob sich nicht interessierte Bürger hier ihren Haustrunk brauen können. Eine genauere Klärung ist aber noch nicht erfolgt.
Welche Gesamtkosten fallen für die Gesamtsanierung des Brauhauses an und welche Räumlichkeiten werden im Einzelnen geschaffen?
Wir rechnen mit etwa 320 000 Euro Baukosten. Geplant sind im Erdgeschoss ein neuer Ausschankraum für den Biergarten, der allerdings nicht förderfähig ist, ein Brauraum mit Kamin, und ein Lagerraum. Im Dachgeschoss soll ein Depot für das Harsdorfer Bücherregal geschaffen werden. Ferner entstehen ein überdachter Freisitz und als Grüngestaltungselement eine kleine Hopfenwand. In den Baukosten sind auch die gesamten Außenanlagen im Hofbereich und am Gehsteig enthalten.
Das Gebäude wurde ja erst vor nicht allzu langer Zeit von der Gemeinde aus privater Hand erworben. War da schon abzusehen, dass die Gemeinde damit in ein Förderprogramm kommt oder war es eher ein Glücksfall?
Zum Zeitpunkt des Kaufs war nicht unbedingt davon auszugehen, dass wir ein Förderprojekt daraus machen. Wir wollten vielmehr die Platznot im Außenbereich des Anwesens vermindern und einen Behindertenparkplatz anlegen.
Wie sieht das Zeitfenster für die Sanierung aus?
Wir beabsichtigen, die Revitalisierung des Bräuhauses 2017 und 2018 zu verwirklichen. Eine schnellere Abwicklung ist aus finanziellen Gründen nicht möglich.
Das Gespräch führte Werner Reißaus.