"Bahnhof" und kein Ende
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Mittwoch, 27. Februar 2019
Die CSU-Fraktion sieht sich in einem Dilemma, formuliert einen Antrag und schlägt vor: Es muss eine Trasse für die Aurachtalbahn innenstadtnah gesichert bleiben. Dann wolle man den städtischen Planverfahren zustimmen.
Bernhard Panzer Die CSU-Fraktion im Stadtrat findet zum Thema Bahnlinie kein Ende. Für die heutige Sitzung wird ein Antrag gestellt, demzufolge eine Sicherung der Aurachtaltrasse planerisch gewährleistet werden soll.
Auf der Tagesordnung stehen die Änderung des Flächennutzungssplans und die Aufhebung des Bebauungsplans Bahnlinie für den ehemaligen Bahnhofsbereich. Der Stadtrat hatte die Zustimmung zuletzt vertagt, soll diese aber heute geben. Es war verlangt worden, dass Schaeffler vorher über mögliche Bauvorhaben auf dem dortigen Gelände informiert. Das ist nichtöffentlich inzwischen geschehen (der FT berichtete).
Allerdings geht das der CSU nicht weit genug. Man befürchtet nun, dass damit das Aus für eine mögliche Reaktivierung der Aurachtaltrasse besiegelt sei.
Konflikt schafft Dilemma
"Der Nutzungskonflikt zwischen den Erweiterungsplänen der Firma Schaeffler und der Aurachtaltrasse stellt uns vor ein Dilemma", schreibt der Fraktionsvorstand in dem Antrag an Bürgermeister German Hacker (SPD). Einerseits wolle man Erweiterungsplänen des Unternehmens keinesfalls im Weg stehen, "sie werden von uns geschätzt". Man freue sich über jede Investition und das Bekenntnis zum Standort Herzogenaurach. Andererseits müsse die Aurachtaltrasse aber gesichert bleiben.
Die Unterzeichner beziehen sich in dem Schreiben auf die inzwischen gegebenen Informationen durch die Firma Schaeffler. Danach müsse man feststellen, dass die vorhandene Bahntrasse in dem sensiblen Bereich "Am Buck" vollständig beplant und überbaut werden könnte. Wörtlich heißt es: "Dies würde aus unserer Sicht die Möglichkeit einer Reaktivierung der Aurachtaltrasse unmöglich machen. Es würde auch sämtliche Maßnahmen, die die Stadt zur Sicherung der Trasse eingeleitet hat, konterkarieren."
Kompromissangebot
Nach ausgiebiger interner Debatte der Fraktion wurde ein möglicher Lösungsvorschlag erarbeitet, um "dieses Dilemma aufzulösen". Man will dem Stadtrat mit einem Kompromissangebot nun vorschlagen, eine Sicherung der Aurachtaltrasse in Innenstadtnähe auch unter Berücksichtigung der neuen Planungen in Angriff zu nehmen und die Verwaltung zu beauftragen, eine planerische Flächensicherung zu betreiben.
Die CSU-Stadtratsfraktion wolle den Plänen zustimmen, wenn der Stadtrat dahingehend einen entsprechenden Grundsatzbeschluss trifft, schreibt Stadtrat Konrad Körner in einer Pressemitteilung. Es müsse also mit einer weiteren Änderung des Flächennutzungsplanes und einem Bebauungsplan die Fortsetzung der Aurachtaltrasse bis in Innenstadtnähe planerisch in einem Korridor - etwa über die Industriestraße - gesichert werden.