Druckartikel: Bahnhof soll barrierefrei werden

Bahnhof soll barrierefrei werden


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Dienstag, 08. November 2016

Die Deutsche Bahn will den Bahnhof in Neuenmarkt behindertengerecht machen. Die Verantwortlichen planen eine Unterführung bis zum Dampflokomotiv-Museum.
Michael Temel von der DB Station & Service Nürnberg stellte die Planungen für einen barrierefreien Bahnhof in Neuenmarkt-Wirsberg vor.  Foto: Werner Reissaus


Die DB Station & Service AG Bamberg/Nürnberg will den barrierefreien Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg bis 2019 realisieren. Mit dieser erfreulichen Nachricht wurde der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend konfrontiert. Der Projektleiter Michael Temel stellte den Plan der barrierefreien Erschließung des Bahnhofs mit dem Neubau einer Personenunterführung zusammen mit Heike Steinhoff vor.
Das Projekt beinhaltet eine mögliche Unterführung bis zum Gelände des Deutschen Dampflokomotiv-Museums (DDM). Die Kosten liegen bei rund 5 Millionen Euro. Ob die neue Bahnunterführung allerdings bis zum Museum verlängert werden kann, muss noch geprüft werden. Deswegen hat der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie beim Ingenieuerbüro Angermeier aus Giebelstadt in Auftrag gegegeben. Hier muss mit Kosten von rund 6100 Euro gerechnet werden, wobei hier eine Kostenteilung mit dem DDM-Zweckverband angestrebt wird.
Bürgermeister Siegfried Decker (NG) machte deutlich, dass die Barrierefreiheit des Bahnhofes ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist: "Ein behindertengerechter Zugang zu den Zügen ist uns ein zentrales Anliegen. Deshalb kämpfen wir seit Jahren für einen barrierefreien Bahnhof. Ich freue mich sehr, dass wir jetzt einen Schritt weiterkommen." Eine Realisierung des Millionenprojektes wird bis 2019 angestrebt und Träger ist die Deutsche Bahn AG. Bürgermeister Siegfried Decker sprach auch die Möglichkeit an, zusätzlich einen Zugang für das Untere Dorf von Neuenmarkt zu ermöglichen. Bei dieser Maßnahme müssten allerdings die Gemeinde Neuenmarkt und das DDM die Kosten tragen. Die Chance, dass diese weitergehende Unterführung aus Städtebaumitteln gefördert wird, hielt Bürgermeister Decker nicht für aussichtslos. "Wir sind auf einem guten Weg!", sagte Decker.


Gute Voraussetzungen

Wie Projektleiter Michael Temel aufzeigte, bieten täglich rund 1500 Reisende die Voraussetzung dafür, dass die Deutsche Bahn den Bahnhof barrierefrei erschließen kann. Mit dem beauftragten Ingenieurbüro Angermeier ist die Deutsche Bahnzu dem Ergebnis gekommen, eine Rampenlösung anzustreben und eine neue Unterführung zu schaffen. Diplomingenieur Temel sagte: "Der bestehende Tunnel ist nicht mehr schön und hat auch nicht die Regelhöhe von 2,50 Meter. Wir werden die Unterführung um acht Meter versetzen." Die bestehenden Bahnsteigüberdachungen werden vollständig abgebaut. Für die Reisenden wird künftig nur ein Wetterschutz am Bahnsteig geboten. Bestehen bleibt aber die Überdachung am Bahnsteig 1, die mit dem Bahnhof ein denkmalgeschütztes Ensemble bildet. Der Bahnsteig 1 wird nach dem barrierefreien Umbau nicht mehr als Bahnsteig nutzbar sein und wird mit einem Zaun abgetrennt. Der Grund: Das Gleis ist kein Durchgangsgleis.
Der Winterdienst auf den Rampen wird von der Deutschen Bahn in Auftrag gegeben. Die Rampen werden mit einer Steigung von sechs Prozent gebaut. Was die Machbarkeitsstudie für einen Durchstich zum Museumsgelände angeht, war man sich im Gemeinderat einig. So erklärte Gernot Kintzel (CSU/WG): "Diese Chance dürfen wir uns nicht vergeben. Wir brauchen allerdings eine Grundlage und damit eine fachkundige Auskunft für die Entscheidung." Alfred Faßold sah die einmalige Chance, das DDM damit noch attraktiver zu machen, wenn es einen direkten Zugang vom Bahnhof erhält: "Wie wir darüber kommen, wird sich dann zeigen."