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Zurück ins 14. Jahrhundert


Autor: Redaktion

Bad Brückenau, Montag, 03. März 2025

Lesung  Gwénola Brux hat in Bad Brückenau aus ihren beiden Mittelalter-Romanen „1365 - Das Erwachen“ und „1365 - Abgrund“ gelesen. Und die Autorin hat auch eine Überraschung mitgebracht.
Gwénola Brux (Mitte) las in Bad Brückenau Passagen aus ihren beiden Mittelalter-Romanen „1365 – Das Erwachen“ und „1365 – Abgrund“. Unterstützt wurde sie dabei von Carolin Fries (links) und Sascha Fidyka (rechts), der einer Figur aus den Romanen seine Stimme gab.


Gespannt wartet das Publikum im warmen Licht der vielen Kerzen, die den Pop Up-Store „Kreativ-Sinn“ in Bad Brückenau an diesem Mittwochabend im Februar erhellen: Noch sind die drei hochlehnigen, rustikalen Stühle am Ende des Raumes unbesetzt. Auf der Leinwand dahinter erzeugen Landschaftsbilder aus der Bretagne und Porträts mittelalterlicher Ritter, Söldner, einfacher und edler Frauen, unterlegt von Musik, eine dramatische Atmosphäre.

Mit Glockenschlag 7 der Kirchturmuhr öffnet sich die Tür – eine kleine Prozession dreier Gestalten in langen Kapuzenumhängen zieht mit Wanderstäben durch den Raum und nimmt die freien Plätze vor dem Publikum ein. Als die Kapuzen zurückgeschlagen werden, ist klar: Die Lesung von Gwénola Brux aus ihren beiden Romanen „1365 – Das Erwachen“ und „1365 – Abgrund“ kann beginnen.

Reise in die Bretagne

In mittelalterlich anmutendes Gewand gekleidet nimmt die Autorin an diesem Abend ihr Publikum mit auf eine Reise in die Bretagne des 14. Jahrhunderts, mitten hinein in die Wirren des 100-jährigen Krieges und die Eroberungszüge der Engländer. Unterstützt wird sie dabei von Carolin Fries und Sascha Fidyka, Vorbild für die Figur des Söldnerführers Folkvin, dem er im Hörspiel und in der Lesung seine Stimme leiht.

Von Fidyka stammen auch die ausdrucksstarken, detaillierten Zeichnungen der wichtigsten Charaktere aus den beiden Büchern, die an diesem Abend im Pop Up-Store ausgestellt sind. Für ein reibungsloses Funktionieren der Technik sorgt Thomas Luckas.

Nichts für zarte Gemüter

Im ersten Teil der Lesung stellt Gwénola Brux Passagen aus Band 1 ihrer auf acht Teile angelegten Reihe vor. Der Stoff, aus dem ihre Geschichten sind, ist nichts für zarte Gemüter: Kriegsgeschehen, Verrat, Intrigen, Flucht und Verfolgung sind die Themen der Mittelalter-Fantasy. Mit ruhiger, warmer Stimme trägt sie klug ausgewählte Szenen vor, in denen wichtige Charaktere und Handlungsstränge eingeführt werden, ohne zu viel zu verraten.

Eine Musikeinspielung von „Dunkelschön“ leitet den zweiten Teil der Lesung ein. Die bekannte Mittelalterband, die unter anderem auch schon in Wacken aufgetreten ist, hat Gwénola Brux diese Komposition für die Verwendung im Zusammenhang mit der Reihe „1365“ zur Verfügung gestellt.

Nach einigen spannenden Auszügen aus Band 2, „Abgrund“, hat die junge Autorin dann am Ende noch eine besondere Überraschung für ihr Publikum: Mit der erstmaligen Präsentation eines kurzen Textauszuges gibt sie einen Vorgeschmack auf Band 3, an dem sie gerade arbeitet.

Im Landkreis aufgewachsen

Während einer kleinen Pause zwischendurch haben die Zuhörer und Zuhörerinnen Gelegenheit, sich mit Gwénola Brux bei Cidre und bretonischen Kuchen auszutauschen. Viele nehmen diese Gelegenheit und auch das Ende der Lesung wahr, um sich ihr eigenes Buchexemplar signieren zu lassen.

„Ein durch und durch gelungener Abend“, freut sich die Leiterin der Bad Brückenauer Stadtbibliothek , Michaela Queck, welche die Lesung organisiert hat.

„Mit Gwénola Brux konnten wir hier eine Autorin vorstellen, die ihre Wurzeln in der Region und in der Bretagne hat: Sie ist aufgewachsen im Landkreis und arbeitet in der Nähe von Bad Brückenau , durch ihre Mutter ist sie verbunden mit Frankreich. Diese Verbindung zur Bretagne passt besonders gut zu unserer Kurstadt, weil wir seit vielen Jahren die Städtepartnerschaft mit Ancenis pflegen.“ red