Rhöner Landwirte entdecken innovative Projekte in der schwäbischen Alb
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Hilders, Mittwoch, 19. Juni 2024
Wie lässt sich mit nachhaltiger Bewirtschaftung, innovativer Regionalvermarktung und einem zuverlässigen Partner-Netzwerk Wertschöpfung in einem Biosphärenreservat generieren? Um diese Frage drehte sich eine Exkursion von 14 Rhöner Landwirtinnen und Landwirten in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, das vom Life-Projekt „Rhöner Bergwiesen“ organisiert worden war. In zwei Tagen standen unterschiedlichste Betriebsformen und Projekte auf dem Programm. Auch der Genuss kam nicht zu kurz.
Innovatives Biogas-Projekt
Erster Stopp der Exkursion war das Biosphärenzentrum des „Biosphärengebietes Schwäbische Alb“ in Münsingen. Hier gab es zunächst eine Einführung in verschiedene Projekte, mit denen im Biosphärengebiet die Landwirtschaft unterstützt wird. Neben der erfolgreichen Regionalmarke „Albgemacht“, die von 17 Betrieben mit Produkten von Backwaren über Käse, Fleisch und Streuobsterzeugnissen bis hin zu Weinen bedient wird, wurde auch ein innovatives Biogas-Projekt vorgestellt. Beim so genannten „Bienenstrom“ wird Biogas aus bienenfreundlichen Wildstauden von Blühstreifen erzeugt, die Landwirten einen Zugewinn bescheren und gleichzeitig Biodiversität fördern.
Dank des guten Netzwerks und der Unterstützung durch das Biosphärenzentrum konnte eine kleine Schlachterei erhalten werden. 65 fleischerzeugende Betriebe schlossen sich zu einem Verein zusammen und leisten so im Rahmen einer Schlachtgemeinschaft einen wichtigen Beitrag zu Regionalität und mehr Tierwohl. Auch zur ökonomischen Stärkung der Hüte- und Wanderschäferei wurden innovative Projekte der Fleisch- und Wollvermarktung vorgestellt, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten.
Um die touristische Inwertsetzung der Landwirtschaft ging es bei der Besichtigung eines Ferienhofes in Münsingen, der alte Haustierrassen fördert und mit der Vermietung von Event-Loacations und außergewöhnlichen Unterkünften wie Zirkuswagen, Jurten und Tipis erfolgreich ist. Die Besichtigung eines Milchviehbetriebs mit Käserei und angeschlossenem Hofladen in Hayingen bildete den Abschluss des ersten Tages.
Hof mit 600 Merinoschafen
Um Landschaftspflege, Schafhaltung, Herausforderungen des Herdenschutzes und Lammfleischvermarktung drehte sich am zweiten Tag alles bei der Besichtigung einer großen Demeter-Schäferei in Gomadingen. Der Hof mit 600 Merinoschafen wird in zweiter Generation auf Pachtgrund geführt und vermarktet sehr erfolgreich sein Fleisch von Bio-Kräuterlämmern über das Internet.