Pilger ziehen zum Kreuzberg

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Der Stangenrother Wallfahrtszug auf dem Rückweg nach dem Wallfahrtssegen.
Der Stangenrother Wallfahrtszug auf dem Rückweg nach dem Wallfahrtssegen.
Berthold Kleinhenz
Wallfahrtsführer Siegfried Eyrich (rechts) ehrte und gratulierte (v. l.) Hermann Voll und Ingrid Geist für 25 Teilnahmen sowie Manuela Metz für ihre zehnte Teilnahme.
Wallfahrtsführer Siegfried Eyrich (rechts) ehrte und gratulierte (v. l.) Hermann Voll und Ingrid Geist für 25 Teilnahmen sowie Manuela Metz für ihre zehnte Teilnahme.
 

„Beim frühen Morgenlicht erwacht mein Herz und spricht: Gelobt sei Jesus Christus! ...“, so klang es auch diesmal, als sich die Fußwallfahrt zum 27....

„Beim frühen Morgenlicht erwacht mein Herz und spricht: Gelobt sei Jesus Christus ! ...“, so klang es auch diesmal, als sich die Fußwallfahrt zum 27. Male von der Pfarrkirche St. Sebastian Stangenroth Richtung Kreuzberg in Bewegung setzte. Traditionell brachen am ersten Sonntag im September wieder zirka 50 Gläubige aus unterschiedlichen Altersgruppen der Pfarrei St. Sebastian Stangenroth zur Jubiläums-Wallfahrt auf. Auch in diesem Jahr startete der Wallfahrerzug um 6.30 Uhr zur rund 13 Kilometer langen Strecke.

Als Vorbeter fungierten wieder Meggi Höchemer und Jürgen Schmitt. Der Lautsprecher wurde von Lorenz Höchemer getragen. Für die Sicherheit und Verkehrsregelung unterwegs sorgte Mario Wehner. Das Begleitfahrzeug wurde von Kurt Metz unentgeltlich zur Verfügung gestellt und gefahren. Musikalisch wurde die Wallfahrt erneut vom Musikverein Stangenroth begleitet. Auf dem Hin- und Rückweg wurde die Zeit mit Gebeten, Betrachtungen, Meditationen, Litaneien, Musikstücken und Liedern ausgefüllt.

„Die Menschen laufen bei der Wallfahrt aus den verschiedensten Gründen mit. Viele Wallfahrer hoffen, durch die Kraft des Gebetes auf ein erträgliches Leben, einige beten auch um die Erhaltung ihres Arbeitsplatzes“, erklärt Vorbeter Jürgen Schmitt die Beweggründe der Teilnahme der meisten Wallfahrerinnen und Wallfahrer. „Pilgern ist eine alte und heute ganz neu entdeckte Art, Leben und Glauben zu gestalten. Die Lieder und Gebetstexte sind auf die gegenwärtigen Sorgen und Probleme der Menschen ausgerichtet und werden von Meggi Höchemer jedes Jahr überarbeitet.“ „Für manch einen ist es auch eine sportliche Herausforderung“, so Jürgen Schmitt weiter. „Im Vordergrund steht aber immer das religiöse und die unmittelbare Erfahrung Gottes in der Natur.“

Die Pilgerroute führte auch diesmal wieder über Gefäll nach Waldberg, wo heuer zum zehnten Mal die Rast im Wallfahrerzentrum stattfand. Nachdem das schwierigste Teilstück, der sogenannten „Kniebreche“, geschafft war, begrüßte Wallfahrtsführer Siegfried Eyrich alle neuen Wallfahrerinnen und Wallfahrer, die zum ersten Mal teilnahmen. Er dankte allen Pilgerinnen und Pilgern für ihre Disziplin während der Wallfahrt , allen Mitwirkenden für ihre Unterstützung sowie der „besten Wallfahrtskapelle“ und nahm traditionell die Ehrung langjähriger Wallfahrer vor. Für ihre zehnte Teilnahme erhielt Manuela Metz ein kleines Erinnerungsgeschenk. Bereits zum 25. Mal waren Ingrid Geist und Hermann Voll bei der Wallfahrt mit dabei, dafür überreichte ihnen Eyrich einen großen Erinnerungsteller vom Kloster Kreuzberg . Jürgen Schmitt bedankte sich abschließend stellvertretend im Namen aller Wallfahrer bei Eyrich für dessen Engagement bei der Organisation, Vorbereitung und Durchführung der Wallfahrt .

Anschließend setzte sich der Wallfahrerzug auf die letzte Distanz zum Ziel fort. Um 10.45 Uhr erreichten die Wallfahrer das Klostergelände und wurden von Guardian Pater Korbinian Klinger mit Weihwasser besprengt und am Freialtar mit weiteren Teilnehmern aus dem Ort, die mit dem Auto gekommen waren, empfangen. Das Wallfahrtsamt, das ebenfalls von Pater Korbinian zelebriert und vom Musikverein Stangenroth musikalisch und feierlich umrahmt wurde, stand ganz im Zeichen des „Kreuzes“. Die Lesung und Fürbitten wurden von Jürgen Schmitt vorgetragen.

Nach der anschließenden Pilgerrast in der Klosterschänke traf sich die Wallfahrtsgruppe um 14 Uhr mit Pater Korbinian zu einem kurzen Gebet sowie der Segnung der Wallfahrtsgegenstände erneut am Freialtar. Anschließend verabschiedete er die Wallfahrer mit dem Wallfahrtssegen und zeigte sich zuversichtlich, die Stangenrother im nächsten Jahr wieder begrüßen zu können. Nach einem Gebet und dem Lied „Es blüht der Blume eine“ an der Mariengrotte wurde der Rückweg fortgesetzt. Gegen 18.15 Uhr wurden die heimkehrenden Kreuzbergwallfahrer von den Angehörigen und Daheimgebliebenen traditionell mit Blumen begrüßt, in Empfang genommen und unter Glockengeläut singend in die Pfarrkirche zum Schlusssegen geleitet. In der Pfarrkirche „St. Sebastian“ verliehen die Wallfahrerinnen und Wahlfahrer ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Impulse der Wallfahrt auch im täglichen Leben hilfreich sein mögen.

Der älteste Wallfahrer war erneut Walter Albert mit 80 Jahren, der bisher bereits an allen 26 Wallfahrten teilgenommen hat. Jüngster Teilnehmer war Mats Biemüller mit zehn Jahren, der zum ersten Mal teilnahm, den gesamten Hin- und Rückweg mitgelaufen war und streckenweise das Wallfahrtskreuz trug.

Anschließend trafen sich Musikspieler, Vorbeter und Fahnenträger zum gemütlichen Beisammensein in der „Sebastianus-Stube“ zu einem Imbiss und Umtrunk, der von Luitgard Wehner und Marita Schmitt liebevoll vorbereitet und durchgeführt wurde. Wallfahrtsführer Siegfried Eyrich zeigte sich erleichtert und erfreut, dass alle gesund und ohne größere Blessuren zurückkamen. Eyrich freut sich schon heute auf die Wallfahrt im nächsten Jahr, die dann zum 28. Mal auf den Heiligen Berg führt. red