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Lebenshilfe sucht Helfer


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Bad Kissingen, Dienstag, 11. April 2023

Unter dem Motto „SPD vor Ort“ sucht die SPD Bad Kissingen regelmäßig Institutionen, Vereine und Unternehmen in Bad Kissingen auf, um mit den Menschen...
Über die Arbeit der Lebenshilfe Bad Kissingen informierte sich der SPD-Ortsverein Bad Kissingen.


Unter dem Motto „ SPD vor Ort“ sucht die SPD Bad Kissingen regelmäßig Institutionen, Vereine und Unternehmen in Bad Kissingen auf, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und mehr über deren Arbeit und Wirken zu erfahren. Im Rahmen dieser Reihe besuchten zwölf Mitglieder des SPD-Ortsvereins die Einrichtung „TENE“ der Lebenshilfe Bad Kissingen e. V. in der Friedrich-List-Straße. Die Lebenshilfe wurde 1969 von Eltern mit behinderten Kindern als Verein gegründet, da es zuvor keine Schule gab, die die behinderten Kinder besuchen konnten.

Die Vorstände der Lebenshilfe Bad Kissingen e. V. Alex Iffert und Susan Stade sowie die Aufsichtsratsvorsitzende Monika Fella und Aufsichtsrat Frank Dittrich berichteten über die verschiedenen Einrichtungen des Vereins , darunter die Franz-von-Prümmer-Schule als Förderzentrum mit vorschulischer Einrichtung, Wohnstätten für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung, offene Behindertenarbeit , ambulant unterstütztes Wohnen und eine Tagesstruktur für Erwachsene nach dem Erwerbsleben (TENE). Die Lebenshilfe Bad Kissingen betreibt auch das Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Nüdlingen, Haus Hollerbusch, die dortige Arbeitsstätte gehört jedoch zur Lebenshilfe Schweinfurt .

Auch die finanzielle Lage des Vereins wurde angesprochen, die Projekte und das ehrenamtliche Engagement im Verein . Corona habe die Situation im Hinblick auf die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen deutlich verschlechtert, so Monika Fella. Das läge vor allem daran, dass während der Pandemie kaum Kontakte möglich waren und einige Helfer anschließend nicht mehr wiedergekommen seien. Neue Freiwillige werden daher händeringend gesucht. Eine besondere Ausbildung brauche man nicht unbedingt, um helfen zu können – Zeit und die Bereitschaft, sich auf die Menschen einzulassen, sind die beste Voraussetzung. Ein freiwilliges soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst können ebenfalls bei der Lebenshilfe Bad Kissingen absolviert werden und bieten wertvolle Erfahrungen für junge Menschen.

Die Verhandlungen mit dem Bezirk und der Regierung zur Finanzierung der Einrichtungen beschrieb Alex Iffert als hart und faktenorientiert. Der Kampf gegen das Defizit sei mühsam und nervenaufreibend, auch wenn der Verein gelegentlich von Spenden profitiere und über Einnahmen aus Vermietungen verfüge. Insgesamt jedoch wäre eine bessere finanzielle Versorgung der Einrichtungen dringend notwendig. Aufsichtsratsvorsitzende Monika Fella beschrieb die Herausforderungen von Eltern im Alltag mit einem Kind mit Behinderung sehr eindringlich. „Das ganze Leben muss anders organisiert und gelebt werden“, so Fella.

Obwohl die Pandemie die Inklusion laut Monika Fella um Jahre zurückgeworfen habe, gebe es auch kleine Erfolgsgeschichten, die zeigen, wie gut das Zusammenleben funktionieren könne. So gelinge es beispielsweise immer wieder, Arbeitsstellen für Bewohner der Einrichtungen zu finden. Besondere Projekte waren in der Vergangenheit ein gemeinsames Theaterstück mit dem Gymnasium und ein von Schülerinnen und Schülern organisiertes Sportfest der Kinder an der Prümmer-Schule. Für den 6. Mai ist um 11 Uhr ein gemeinsamer Auftritt mit dem Garitzer Chor Intakt in der Fußgängerzone geplant und auch bei den Vereinstagen wird die Lebenshilfe sich und ihre Arbeit präsentieren. red