Kleine Tänzerinnen erobern Seniorenheim
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Windheim, Mittwoch, 05. April 2023
Fast vier Jahre waren im Seniorenheim „Haus der Familie“ in Windheim keine Kinderstimmen mehr zu hören. Corona hatte jeglichen Kontakt mit Kindern im...
Fast vier Jahre waren im Seniorenheim „Haus der Familie“ in Windheim keine Kinderstimmen mehr zu hören. Corona hatte jeglichen Kontakt mit Kindern im Hause unmöglich gemacht. Mittlerweile ist die Situation deutlich entspannter. Es gibt wieder ein schönes Unterhaltungsprogramm. Regelmäßig besuchen Musiker und auch Chöre die Einrichtung.
„Früher kam zudem öfters ein Kindergarten zu uns, aber das ist jetzt organisatorisch leider nicht mehr möglich,“ bedauert die Chefin des Hauses, Gertie Martin-Schnapp. Bewohnerin Lilli Kolb überlegte, wie sich das ändern ließe und sprach ihre Enkelin Christina Scheit an, die Tanzlehrerin für Kindertanzkurse bei der VHS Bad Kissingen ist.
„Christina, zu meinem 99. Geburtstag im März wünsche ich mir, dass du bei uns mit deinen orientalischen Tanzmäusen auftrittst!“ Auch Martin-Schnapp und Sohn waren von der Idee begeistert. Der Auftritt wurde für eine Woche nach Frau Kolbs Geburtstag angesetzt. „Da die Eltern die Kinder selbst nach Windheim fahren müssen, hoffte ich, dass zumindest ein paar Kinder mitmachen würden,“ erzählt Christina Scheit.
Dass sich dann fast die komplette Tanzgruppe anmeldete, um den Seniorinnen und Senioren im „Haus der Familie“ diese besondere Freude zu machen, rührte Scheit fast zu Tränen. Natürlich war der Auftritt ein voller Erfolg. Die überwiegend fünf- bis siebenjährigen Mädels tanzten zu orientalischer und moderner Musik, mit Rasseln, Tüchern und Spazierstöcken. Ein emotionales Highlight war das Disney-Lied „Endlich sehe ich das Licht“, das die Kinder in Gebärdensprache präsentierten.
Nach dem gelungenen Auftritt wurden alle Tänzerinnen und deren Familien noch von Familie Martin ins Café eingeladen, wo heiße Schokolade und Kuchen auf sie warteten. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses schwärmten lange von dem einmaligen Nachmittag. „Dieses Leuchten in den Augen meiner Senioren – es war für mich unbeschreibliche Freude, dies erleben zu dürfen,“ schwärmt Martin-Schnapp. red