Kleine Hände, große Ernte – und ein lehrreiches Erlebnis für Kindergartenkinder
Autor: Saale-Zeitung
Obereschenbach, Donnerstag, 09. Oktober 2025
Mit roten Wangen, kalten Fingern und nassen Gummistiefeln machten sich die Kinder des Kindergartens „Biosphären Land.Kinder.Garten am Eschenbach" auf den Weg zur Streuobstwiese der Familie Hofmann. Was zunächst wie ein frischer Morgen im Frühherbst begann, entwickelte sich zu einer außergewöhnlichen Apfelernte: So viele pralle, duftende Früchte wie in diesem Jahr gab es schon lange nicht mehr.
Bei der satten Lese waren die Kinder unermüdlich. Eifrig wanderten die kleinen Obstsammler über die Wiese, suchten unter jedem Baum, unter jedem Blatt und füllten Körbchen um Körbchen. Trotz kalter Hände und leichten Dauerregens stand die Freude über den gemeinsamen Einsatz im Vordergrund – ein echtes Naturerlebnis.
So entstehen Lebensmittel
Nach getaner Arbeit ging es auf den Hof der Familie Ebert, wo die frisch gepflückten Äpfel zu köstlichem Saft gepresst wurden. Mit glänzenden Augen verfolgten die Kinder, wie aus ihren gesammelten Früchten langsam goldgelber Apfelsaft wurde. Der erste Schluck war natürlich etwas ganz Besonderes. In den kommenden Wochen wird der selbstgepresste Saft den Kindergartenalltag bereichern.
Die Aktion spiegelt das pädagogische Konzept des Hauses wider, das sich an Maria Montessori orientiert. „Hilf mir, es selbst zu tun“ – dieses Leitmotiv wurde an diesem Tag lebendig: Die Kinder übernehmen Verantwortung für jeden Schritt.
Sie erfuhren den Kreislauf der Natur unmittelbar und lernten, wie Lebensmittel entstehen. Die sinnliche Erfahrung – Riechen, Schmecken und Begreifen – gehörte dazu.
Die Umwelt erforschen
Das Team möchte den Kindern ermöglichen, sich als „Experten“ zu erleben und ihre Umwelt eigenständig zu erforschen. Die Apfelernte zeigt, wie wunderbar sich Natur, Gemeinschaft und Bildung verbinden lassen. So wird aus einem Herbsttag auf der Streuobstwiese mehr als nur ein Ausflug: Es ist ein Stück gelebter Montessori-Erziehung und ein Erlebnis, das den Kindern noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Dank an die Unterstützer
Ein Dankeschön gilt der Familie Hofmann, die ihre Streuobstwiese dafür geöffnet hat, sowie Familie Ebert, die beim Pressen des frischen Saftes tatkräftig unterstützt hat, sowie Edgar Reuter vom Obst- und Gartenbauverein, der mit Rat und Hilfe zur Seite stand. Ohne sie wäre dieses wunderbare Naturerlebnis nicht möglich gewesen. red