Druckartikel: Ihor Lichovgi

Ihor Lichovgi


Autor: Angelika Despang

Bad Kissingen, Donnerstag, 23. Februar 2023

Museumsdirektor


Der ehemalige ukrainische Tourismus- und Kultusminister und Botschafter in Weißrussland war zuletzt Direktor eines Museums in Kaniw. Seit Ende März lebt Lichovgi nun bei seiner Tochter und seinen Enkeln in Münnerstadt. „Am 24. Februar bin ich nachts vom Raketenlärm aufgewacht. Ich hatte schon ein Flugticket nach Deutschland für Mitte März gebucht. Fliegen ging dann natürlich nicht mehr. Aber wir wussten, dass der Krieg beginnt, das war keine Überraschung.“

Auch wenn er den Aufenthalt in Deutschland als vorübergehend sieht, möchte der Historiker und Kunstwissenschaftler viel über die deutsche Kultur, Geschichte und Tradition lernen und natürlich die deutsche Sprache .

„Wir sind die ersten Botschafter in Europa, bevor unser Land in die EU eintritt“, meint er scherzhaft. Das ist auch sein Wunsch für die Zukunft, dass die Ukraine Mitglied in der Europäischen Union und in der Nato wird, das würde seiner Meinung nach die größte Tragödie verhindern: „Die Ukraine war immer Teil Europas. Wir kehren sozusagen zurück nach Hause.“ Der 65-Jährige ist der EU und Deutschland sehr dankbar für die militärische Hilfe.