Auf den Spuren des Heiligen Kilians
Autor: Saale-Zeitung
Bad Kissingen, Montag, 03. November 2025
           
Das irische „Fáilte“ bedeutet auf Deutsch „Willkommen“ und hieß am Flughafen von Dublin knapp 50 Pilger und Pilgerinnen aus dem Pastoralen Raum Bad Kissingen willkommen. Die Gruppe war eine Woche lang auf den Spuren des Heiligen Kilians in Irland unterwegs.
Begleitet wurde die bunte Truppe von Pfarrer Gerd Greier als geistlichem Begleiter sowie der deutschen Reiseleiterin Jutta, die seit mehr als 30 Jahren auf der „grünen Insel“ lebt und mit ihrem Wissen über Land, Leute und Traditionen begeisterte.
Die Reise begann in der Hauptstadt Dublin. Eine Stadtrundfahrt und der Besuch der St. Patrick’s Cathedral vermittelten einen ersten Eindruck. Tags darauf führte die Route durch die Berge von Wicklow nach Glendalough, einer Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert, die vom Heiligen Kevin gegründet wurde. Im Anschluss feierte die Gruppe einen Gottesdienst in Greystones, Heimat einer von drei Kilians-Kirchen Irlands. Die Gruppe stellte dabei fest, dass die katholischen Kirchen des Landes erst seit dem 19. Jahrhundert wieder von Katholiken genutzt werden dürfen. Die lange Fremdherrschaft durch die Engländer hatte ihre Spuren, vor allem in der Gestaltung und Bauweise der Kirchen, deutlich hinterlassen.
Am dritten Tag drehte sich alles um den Heiligen Kilian. Die Pilgergruppe besuchte Mullagh, Kilians Geburtsort. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Kilian hieß die Gemeinde die Besucher im St. Kilians Heritage Centre willkommen. Danach besichtigte die Gruppe in Monasterboice beeindruckende irische Hochkreuze, die mit bis zu 6,50 Metern Höhe seit Jahrhunderten den rauen Wetterbedingungen trotzen und noch immer bibelgeschmückte Reliefs zeigen. Ein Höhepunkt war der „Rock of Cashel“, eine bedeutende kirchen- und kunsthistorische Sehenswürdigkeit. Von dort ging es weiter nach Tralee. Natürlich durfte der Besuch einer Whiskey-Destillerie nicht fehlen.
Der Samstag führte die Gruppe in die atemberaubende Natur des Killarney-Nationalparks und entlang der Küstenstraße „Ring of Beara“. In Lauragh, wo der Heilige Kilian ein kleines Kloster gegründet haben soll, bevor er sich auf den Weg zur Mission nach Franken machte, fand eine Messe in der Dorfkirche statt.
Am Sonntag überquerte die Gruppe den Shannon mit der Fähre und feierte in einer kleinen irischen Gemeinde den Sonntagsgottesdienst. Bewegend war das gemeinsame Singen des fränkischen Kiliansliedes, das die Messe abschloss.
Die „Cliffs of Moher“, konnten die Pilger bei bestem Wetter bewundern. Ebenso beeindruckend war die Fahrt durch den Burren, eine einzigartige Felslandschaft, und die raue Schönheit von Connemara. Die Besichtigung von „Kylemore Abbey“, einem ehemaligen Herrensitz an einem idyllischen irischen See, ließ viele staunen.