B 85: Protest gegen die Vollsperrung
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Donnerstag, 30. Juli 2015
Sanierung Die Sperrung der Bundesstraße zwischen Forstlahm und Rohr ab dem 10. August würde Autofahrer wie Wirtschaftsbetriebe treffen. "Wir wären von der Außenwelt abgeschnitten", sagt der Leuchauer Klaus Vetter, der einen Vorstoß von Henry Schramm begrüßt. Der OB hat das Staatliche Bauamt kontaktiert.
von unserem Redaktionsmitglied
Alexander hartmann
Kulmbach — Nicht nur viele Pendler und Lkw-Fahrer, die auf der Strecke zwischen Kulmbach und Bayreuth unterwegs sind, werden klagen. Die angekündigte Vollsperrung der B 85 zwischen Forstlahm und Rohr ab dem 10. August trifft vor allem die Leuchauer. "Wir wären für zwei Wochen quasi von der Außenwelt abgeschnitten", sagt Klaus Vetter. Wer dann von Leuchau nach Kulmbach wolle, müsste "einen riesigen Umweg" über Trebgast, Ködnitz und Kauerndorf in Kauf nehmen.
Halbseitige Sperrung?
Dass die Straße saniert wird, begrüßt Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU). Schramm will aber eine Vollsperrung verhindern.
Er hat sich gestern an das Staatliche Bauamt in Bayreuth gewandt mit der Bitte, zu überprüfen, ob der Großteil der Arbeiten nicht unter einer halbseitigen Sperrung durchgeführt werden kann. "Bei einer Ampelregelung wäre weiterhin eine beidseitige Befahrbarkeit gegeben", erklärt er in seinem Schreiben. Dass das Aufbringen der Asphaltschicht am Ende nur unter einer Vollsperrung vonstatten gehen könne, dafür habe jeder Verständnis. "Es ist jedoch für alle Betroffenen ein großer Unterschied, ob diese Vollsperrung zwei Tage oder zwei Wochen andauert", stellt der OB fest.
OB: Entlastung für Pendler
Das Stadtoberhaupt wünscht sich, dass die Sanierung in mehrere Abschnitte unterteilt wird.
"Das hätte den Vorteil, dass die Einfahrten nach Leuchau und Forstlahm die meiste Zeit offen gehalten werden könnten." Wie Schramm weiter vorschlägt, sollten die umliegenden Nebenstrecken als Umleitung für den Pkw-Verkehr ausgewiesen werden, was vor allem für die Pendler eine erhebliche Entlastung mit sich bringen würde.
Auch Wirtschaft ist betroffen
Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm, der täglich von Kulmbach nach Bayreuth fährt, unterstützt Schramms Forderungen. Brehm glaubt, dass viele ortskundige Autofahrer aber sowieso auf die Nebenstrecken ausweichen, was dann sicherlich für umliegende Ortschaften eine große Belastung mit sich brächte. Für die großen Industriebetriebe, "für die der Zubringer zur A 70 die Lebensader ist", wäre die Vollsperrung der Bundesstraße aus seiner Sicht eine riesige Belastung.
"Wir freuen uns, dass die Straße saniert wird, eine Vollsperrung wäre aber die denkbar schlechteste Variante", betont der IHK-Sprecher.
Lastwagen, die Richtung Autobahnanschlussstelle Neudrossenfeld wollen, hätten normalerweise ab der Schauer-Kreuzung in Kulmbach knapp über acht Kilometer zurückzulegen. Durch die großräumige Umleitung, die von Kulmbach über Untersteinach und Himmelkron bis zur Autobahn-Anschlussstelle führt, wären es etwa 36 Kilometer. "Das ist eine zeitliche Belastung, die auch mit Mehrkosten verbunden wäre", so Brehm, den es freuen würde, wenn die Baustelle über eine halbseitige Sperrung abgewickelt werden könnte.
Eine Lösung für die Landwirte
Landwirte aus Leuchau, die auf der anderen Seite der B 85 Felder bewirtschaften, würde eine Vollsperrung vor einer große Hürde stellen.
Wie der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes, Harald Köppel, mitteilt, habe man mit dem Staatlichen Bauamt diesbezüglich aber vereinbart, dass an den einzelnen Tagen nach einer Möglichkeit gesucht werde, wie die Landwirte mit ihren Traktoren durch die Baustelle kommen. Köppel: "Darüber sind wir froh. Wenn das nicht möglich wäre, hätten wir ein Problem."